Konzentration auf das Wesentliche und die Invasion der Elstern
Nachdem wir ja vor einigen Wochen bei Leica waren, haben wir festgestellt, dass sich unser Blick auf die Natur und die Suche nach Motiven irgendwie verändert haben. Wir denken noch viel mehr in Strukturen, Formen – und in Schwarzweiß. Das soll natürlich nicht bedeuten, dass wir ab sofort alles Farbige und Wilde aus unserem Portfolio verbannen. Aber es wird vermutlich eine weitere Facette in unserer Fotografie geben, die ganz besonders gut zum Winter passt.
Konzentration auf das Wesentliche
So kam es, dass wir neulich nachmittags einen Spaziergang machten, auf dem wir ganz spontan unsere Kameras ausführten. Keine großen Rucksäcke dabei, einfach nur unsere Kameras und je ein Vintage-Objektiv. Daniel war mit einem Takumar 50mm f/1.4 unterwegs, ich mit dem Tokina Tele-Auto 135mm 2.8. Wir stellten beide die Vorschau auf Schwarzweiß um und spielten mit Linien, Reflexionen, Spiegelungen und so weiter. Es machte unglaublich Spaß und löste einen echten Spieltrieb in uns aus. Alle Naselang blieb einer von uns stehen, weil wir wieder irgendetwas entdeckt hatten. Völlig zwanglos und einfach nur zum Sich-Ausprobieren.
Aber wie kommen jetzt die Farbfotos in die Auswahl? Ganz einfach: Die Kamera speichert die RAW-Dateien natürlich trotzdem in Farbe ab und man hat später am PC alle Möglichkeiten. Nur das Vorschaubild und das Sucher- bzw. Liveviewbild sind monochrom gehalten. Das lässt einen dann direkt vor Ort sehen, wie das Endresultat später aussehen könnte. Und die Abwesenheit von Farbe hat noch einen weiteren Vorteil: Sie lässt einen sich auf das Wesentliche konzentrieren. Sie sorgt dafür, dass Strukturen, Linien und Muster stärker in den Vordergrund treten und man sich während des Fotografierens nicht von all den bunten Farben ablenken und betören lässt, die einen auch im Winter in der Natur erwarten. Beim Durchsehen der Ergebnisse habe ich mich dann aber doch entschieden, die Blatt-ICMs farbig zu exportieren. Ich mag sie zwar auch in Schwarzweiß, aber das Blatt und seine Umgebung bilden einen so wunderbaren Farbkontrast, dass ich ihn euch nicht vorenthalten wollte.
Die Invasion der Elstern
Neulich gab es für mich noch eine andere Gelegenheit zur Fotografie. Fotografie hinter der Haustür, endlich mal wieder! Ich saß auf dem Sofa und las etwas, es war still im Raum. Daniel war noch bei der Arbeit. Plötzlich hörte ich einen Elster rufen, dann noch eine. Ihr „Gemecker“ wollte gar nicht aufhören. Es zog meine Aufmerksamkeit so sehr auf sich, dass ich mich nicht mehr auf den Text konzentrieren konnte. Ich ging zum Fenster und hielt Ausschau nach den wunderschönen Vögeln. Sie saßen in den Fichten der Nachbarn, hüpften aufgeregt von Wipfel zu Wipfel und schimpften, was das Zeug hielt. Den Grund für ihre Aufregung konnte ich nicht ausfindig machen. Allerdings entschied ich mich, meine Kamera mit 200-800 zu holen, um zu sehen, was ich machen kann. Wie fast immer, wenn ich Vögel fotografiere, entschied ich mich für eine abstraktere Variante mit längeren Verschlusszeiten.
Und es war natürlich, wie es immer ist: Hat man die eine Elster im Fokus, fliegen die beiden rechts und links von ihr los. Wechselt man zur nächsten, hebt die vorige ab. Bleibt man lange bei dem gleichen Vogel, bewegt er sich keinen Millimeter… Dennoch konnte ich einige Male eine Elster im Flug erwischen. Aber auch die Varianten der sitzenden Vögel gefallen mir eigentlich ganz gut. Das war wirklich eine schöne, wenn auch kurze Episode aus unserer Rubrik „Natur hinter der Haustür“!
Soviel von uns für heute!
Daniel & Christine
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