Vintage Linsen: Ein kleines, ganz persönliches Review – Teil 4: Domiplan 50mm f/2.8

Vintage Linsen: Ein kleines, ganz persönliches Review – Teil 4: Domiplan 50mm f/2.8

Hattest du schon befürchtet, die Serie ist zu Ende? Ist sie nicht! 😊 Wir möchten immer mal wieder einen Artikel zu einer Vintage Linse einstreuen. Wir haben so viele unterschiedliche alte Objektive, dass wir uns bei den meisten erst einmal einen Überblick darüber verschaffen müssen, was sie können und was sie besonders macht. Das Domiplan gehört nicht dazu, denn das habe ich – ähnlich wie dieses Jahr das Helios – einen ganzen Sommer lang mit Vorliebe genutzt.

Das Objektiv

Auch das Domiplan stammt aus dem Hause Meyer Optik Görlitz. Es wurde in den Jahren 1960-1973 gebaut. Es hat eine Naheinstellgrenze von 75cm. Das Objektiv hat ein Exakta-Bajonett und lässt sich problemlos für Canon oder andere moderne Marken adaptieren. Das Domiplan hat die Eigenschaft, dass es in der Mitte auch bei Blende f/2.8 relativ scharf ist, während der Rand besonders bei Offenblende in völliger Unschärfe verläuft. Außerdem sind die Roh-Ergebnisse in der Regel relativ farb- und kontrastarm. Es bedarf also einiger feinfühliger Nachbearbeitung, um zu zufriedenstellenden Ergebnissen zu kommen.

Besonders an diesem Objektiv ist wohl die Metalllasche an der Seite. Diese ist mit den Blendenlamellen verbunden. Drückt man die Lasche, wird das Objektiv auf den eingestellten Wert abgeblendet, sodass der Fotograf die Schärfentiefe kontrollieren kann. Ein recht praktisches Feature, besonders wenn man bedenkt, dass zur damaligen Zeit natürlich noch analog fotografiert wurde. Heute ist diese Funktion sicherlich nicht mehr nötig und doch nutze ich es relativ häufig, wenn ich mit diesem Objektiv unterwegs bin.

Wofür eignet sich das Domiplan?

Ich nutze das Domiplan mit Vorliebe für mystische Landschaften. Ganz besonders passt das Objektiv meiner Meinung nach zu einem düsteren und verregneten Tag im Wald. Die Linse zaubert dann das Flair, das man vor Ort sieht und spürt, ganz von selbst in die Fotos. Die Unschärfe lenkt den Blick des Betrachters zum Motiv, das sich auf Grund der Randunschärfe beim Fotografieren mit diesem Objektiv immer im mittleren Bereich finden muss.

Hin und wieder kombiniere ich das Domiplan auch mit Zwischenringen und nutze es im Nahbereich. Auch hier hat es den schönen Effekt, dass die Unschärfe am Rand den Blick in die Mitte lenkt, sodass auch unspektakuläre Motive gut zur Geltung kommen. Hat man dann noch eine schöne Lichtstimmung im Hintergrund, zaubert das Domiplan, ähnlich wie das Trio- und Diaplan, hübsche Kreise ins Bokeh – jedoch sind diese nicht annähernd so abgezirkelt wie bei den beiden anderen Linsen.

Und ihr so?

Für diejenigen, die auch ein Domiplan nutzen: Wofür setzt ihr es am liebsten ein? Wir sind gespannt auf neue Einsatzzwecke! 😊

Eure Christine

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