Bildentstehung Gelbes Windröschen

Bildentstehung Gelbes Windröschen

Heute gibt es die erste Bildentstehung hier im naturbelichtet-Blog! In meinem alten Blog auf meiner Homepage (www.christine-averberg.de) habe ich häufiger schon erklärt, wie ich zu meinen Bildergebnissen gekommen bin. Wenn ihr ein bestimmtes Bild im Kopf habt, zu dem ihr mehr Hintergründe erfahren wollt, schreibt uns einfach an – wir schreiben gern eine Entstehungsgeschichte dazu.

Canon 5D IV, Diaplan 100mm f/2.8, 1/250s, ISO 100

Das Bild des gelben Windröschens entstand im vorletzten Jahr in einem „meiner“ Wälder. An einem sonnigen Nachmittag habe ich die Stelle aufgesucht, an der die Windröschen blühen – gelbe und weiße. Dieses gelbe Röschen stand direkt am Ufer eines kleinen Baches, der im Frühjahr relativ viel Wasser führt. Die Sonne stand perfekt, sodass sie sich glitzernd im Wasser spiegelte. Um zu diesem Ergebnis zu kommen, stellte ich die Kamera (ausnahmsweise!) aufs Stativ und richtete sie so aus, dass das Windröschen sich exakt zwischen den Reflexionen auf dem Wasser und der Kamera befindet.

Als Objektiv war hier mein selbst adaptiertes Diaplan 100mm f/2.8 von Meyer Görlitz am Start. Es hat ein ähnliches Bokeh wie das allseits bekannte Trioplan aus dem gleichen Hause, ist dabei aber wesentlich günstiger, weil es eigentlich eine Projektorlinse ist. Gleichzeitig ist sie um Längen schärfer als ihr großer bekannter Bruder, sodass sich die Arbeit, die Linse zu adaptieren, absolut gelohnt hat.

Natürlich handelt es sich bei dieser Linse um ein manuelles Objektiv. Ich stellte den Fokus an exakt die Stelle, an der das Windröschen völlig unscharf im Vordergrund des Bildes als gelber Fleck ohne Konturen zu sehen war, sich aber in den Kringeln des Bokehs scharf abzeichnete. Das klingt wohl einfacher als es ist, aber mit etwas Probieren hat man die richtige Stelle irgendwann gefunden. Dann heißt es nur noch: Dauerfeuer! Denn je nach „Wellengang“ in dem kleinen Bach sind die Reflexionen der Sonne mal stärker und mal schwächer, mal zu stark, mal zu schwach und manchmal eben auch genau richtig.

Wie immer ist der Ausschuss riesig, aber das Aussortieren lohnt sich! Es ist irgendwo doch immer ein Treffer dabei. 😊

Wie haltet ihr es mit der Defokusfotografie? Habt ihr das schon einmal ausprobiert? Lasst uns gern an euren Erfahrungen teilhaben!

Eure Christine

Keine Kommentare

schreibe einen Kommentar