Henrik: Was machen für euch gute Fotos aus bzw. was ist euch bei euren Fotos wichtig?
Vor einiger Zeit haben wir euch auf Instagram nach Themenvorschlägen für den Blog gefragt. Vielen Dank für eure Antworten! Heute wollen wir die Frage von Henrik aufgreifen: Was machen für euch gute Fotos aus bzw. was ist euch bei euren Fotos wichtig?
Gute Fotos – Was ist das?
Die allererste Frage, die man sich bei diesem Thema natürlich stellen muss, ist: Was sind eigentlich „gute Fotos“? Immer wieder schauen Daniel und ich durch unsere Feeds auf Instagram und haben oft die gleiche oder zumindest eine sehr ähnliche Meinung zu dem, was wir dort sehen. Nur in sehr seltenen Fällen ist das anders. Meist handelt es sich dabei um extrem experimentelle oder abstrakte Fotos, denen wir dann komplett konträr gegenüberstehen.
Doch auch wenn wir beide gerne minimalistisch, abstrakt und kreativ fotografieren, heißt das nicht, dass wir uns nicht gerne richtig klassische Bilder anschauen. Daniel fotografiert auch immer mal wieder klassisch, sprich: groß-bunt-scharf, ein Abbild der Realität. Und das muss absolut nichts Negatives sein.
Für mich ist das aller wichtigste, dass ein Bild technisch sauber ist. Sprich: wenn ein Foto online oder sonst irgendwo gezeigt wird, muss der Fokus stimmen, es darf keine Ansammlung von Sensorflecken mehr haben, ein gerader Horizont ist Pflicht und die Tönung und Farbtemperatur sollten realistisch wirken. Was mir auch wichtig ist: Der Fotograf sollte mit dem Sättigungsregler umgehen können… ich mag weder völlig entsättigte Bilder noch solche, die einen anschreien vor lauter Farbkraft.
Geschmackssache
Wenn ein Bild den oben genannten Kriterien entspricht, ist es für mich erst einmal ein „gutes Foto“. Ob es dann auch noch meinen ganz persönlichen Geschmack trifft, ist noch einmal eine andere Frage – und auch nicht das Maß der Dinge! Denn wichtig ist, dass das Bild dem Fotografen gefällt.
Meinen Geschmack trifft ein Bild in der Regel dann, wenn es eben nicht nur die Realität abbildet, sondern mehr ist: Wenn es Spannung in sich trägt, wenn es vielleicht nicht besonders gefällig ist, sondern man erst einmal drüber stolpert und sich fragt, was da eigentlich passiert ist. Sprich: Ich mag Bilder, die weder ich noch sonst irgendjemand (oder der Fotograf selbst) mal eben nachmachen kann. Bilder, in denen verschiedene Dinge zusammenspielen. In denen das Tier im richtigen Moment die richtige Bewegung macht, das Licht von der passenden Seite kommt, der Vordergrund und der Hintergrund eine perfekte Harmonie bilden, einfach eine Situation vorliegt, die man so nicht so schnell wieder findet.
Meine Bilder
Solche Fotos sieht man natürlich eher selten und manchmal vergehen Wochen, bis mir mal wieder ein völlig begeistertes „Boah!“ entweicht, während ich durch Instagram scrolle. Und noch viel mehr Zeit vergeht, bis mir selbst mal wieder ein Foto gelingt, bei dem ich während des Sichtens etwas Ähnliches von mir gebe. Und der Rest?
Ich denke, man muss auch in der Fotografie Realismus walten lassen. Sicherlich gibt es wenige Ausnahmetalente, die während eines einzelnen Trips gleich eine ganze Serie an “wettbewerbsfähigen” Bildern machen. Doch das sind wohl eher wenige Ausreißer.
Wichtig ist doch, dass man Spaß an der Natur hat und zu Hause am PC zufrieden ist mit den Ergebnissen, die man mitgebracht hat. Und zufrieden bin ich in der Regel wirklich – zumindest, wenn ich gerade keine der regelmäßig auftauchenden “Durststrecken” durchlaufe… Wenn ich zu Hause feststelle, dass ich unter den (in der Regel sehr vielen) Fotos eine Handvoll dabeihabe, die widerspiegeln, wie ich eine Situation empfunden habe, wie ich sie erlebt habe, was ich gefühlt habe, dann kann ich getrost sagen: Dieser Ausflug ins Grüne hat mir nicht nur Freude bereitet, sondern er hat sich auch fotografisch gelohnt. Wenn sich dann natürlich herausstellt, dass da ein Bild bei ist, von dem ich absolut begeistert bin – na umso besser! Freuen, genießen, Daniel zeigen. 😊
Und ihr so?
Was versteht ihr unter einem guten Foto? Und wann seid ihr zufrieden mit euren Ergebnissen? Lasst es uns gerne wissen und erzählt uns wie ihr das so seht!
Eure Christine
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