Vergangene Woche hat Daniel euch bereits von seinen beiden erfolgreichen Sessions vom Balkon berichtet und euch eine Menge Bilder gezeigt, die er innerhalb kürzester Zeit machen konnte. Heute nehme ich euch mit zu einem Vormittag in unseren Garten – wobei „Garten“ vielleicht etwas übertrieben ist. Wir haben ein ca. 25m² kleines Fleckchen Erde, auf dem wir eine Naturstein-Terrasse haben, einen großen Grill (fast schon eine Outdoor-Küche), eine Feuerschale, jede Menge Feuerholz und ein vielleicht 8-10m² kleines Beet, in das wir im Herbst eine heimische Blühmischung gesät haben. Die ist nicht nur pflegeleicht, sondern vor allem insektenfreundlich!

Kurzzeit-Wunder

Besonders in den Morgenstunden bis zum frühen Nachmittag blühen hier aktuell unglaublich viele Klatschmohnpflanzen. Mit ihren leuchtenden Blütenblättern locken sie natürlich Hummeln, Bienen und andere Tiere an. Innerhalb kürzester Zeit ist der Spuk dann allerdings wieder vorbei und die Pflanzen lassen ihre mit Mühe und Kraft geschaffenen roten Kunstwerke zu Boden fallen. So viel Energie für ein paar Stunden Schönheit…

Nachdem wir neulich an einem Sonntag unseren Lieblings-Brötchenteig angesetzt hatten, wollte ich unbedingt noch einen Blick in den Garten werfen und sehen, wie viele Mohnblüten wohl geöffnet sind. Ich war völlig überwältigt und holte nach einem Moment des Staunens die Kameras von oben. Mit mehreren Ideen im Kopf tobte ich mich auf unserem kleinen Stückchen Land aus. Daniel kümmerte sich derweil um die Brötchen und machte Frühstück. Eine gute Aufgabenteilung ist wichtig! 😉

Ein ungewöhnlicher Weg 😉

Für mich ungewöhnlich: Ich nutzte sogar ein Stativ! Nachdem ich beobachtet hatte, wie regelmäßig eine einzelne Blüte von Hummeln und Bienen angeflogen wird, setzte sich die Idee in meinem Kopf fest, eine einzelne Blüte mit einem scharfen, fliegenden Insekt daneben abzubilden. Ohne Stativ war es doch ein ganz schöner Kampf und wenig zielführend, da ich jedes Mal, wenn eine Biene die Blüte angeflogen hatte, diese erst wieder suchen und fokussieren musste – bis dahin hatte das Insekt dann schon das Weite gesucht.

Die Herausforderung bei der ganzen Sache war auch, dass ich nicht abblenden konnte, da sonst zu viele andere Pflanzenteile aus der Umgebung scharf geworden und das Bild somit zu unruhig geworden wäre. Die Insekten mussten also genau durch die Schärfeebene fliegen, damit meine Idee zu einem Bild werden konnte.

Nachdem ich die Kamera auf das Stativ gesetzt hatte, hatte ich innerhalb weniger Minuten bereits ein erstes Zielfoto im Kasten. Ich hätte nicht geglaubt, dass das so schnell geht! Wobei ich natürlich dabei sagen muss, dass ein Großteil der Insekten, die ich überhaupt abgelichtet hatte, nicht mal annähernd im Fokus waren. Trotzdem sind für mich zufriedenstellende Ergebnisse dabei gewesen.

Details!

Nachdem wir die frisch gebackenen Brötchen verputzt hatten, musste ich mich noch einmal mit dem Mohn beschäftigen. Es war einfach so faszinierend, wie die tollen Blütenblätter von der Sonne angestrahlt wurden. Ich verlor mich in Details, in den kleinen, feinen Knicken und Falten der Blütenblätter. Erstaunt hat mich dabei, dass ich mich zuvor eigentlich noch nie um Details von Mohnblüten gekümmert habe. Bislang waren es eher viele Blüten in Feldern oder einzelne Blüten vor blauem Himmel. Doch da beides in unserem Garten natürlich nicht möglich ist, musste ich mich den Grenzen fügen und habe das angenommen, was geht. Manchmal ist es gar nicht so verkehrt, wenn einem Grenzen von außen auferlegt werden, sodass man von seinen gewohnten Mustern abweichen muss. Wie sehr fördert das doch das kreative Denken!

Und ihr so?

Habt ihr die Möglichkeit, auf eurem Balkon oder in eurem Garten naturnah zu fotografieren? Wenn ihr bereits eigene Ergebnisse habt, postet sie doch gerne auf Instagram unter #naturhinterderhaustür!

Eure Chistine