Vielleicht wunderst du dich gerade über den Titel des heutigen Blogartikels und fragst dich, was das Ganze mit Naturfotografie zu tun haben soll. Warte es ab, ich denke, es wird sich dir erschließen! 😊
Die Frage kam mir während eines Gesprächs mit anderen Naturfotografen auf der Mitgliederversammlung der GDT in den Sinn. Es ging um Menschen, die nicht das haben, was wir alle gemeinsam haben: Eine Leidenschaft. In der heutigen Zeit ist es so unglaublich wichtig, dass wir uns neben all den Verpflichtungen, aus den wir kaum raus kommen, und all den Möglichkeiten sich berieseln zu lassen, Zeit frei schaufeln, um die Dinge zu tun, die wir lieben. Sonst kommen sie unter die Räder… Voraussetzung dafür ist natürlich, dass wir etwas haben, was wir lieben!
Viele Menschen befinden sich in einem Hamsterrad. Acht Stunden oder mehr auf der Arbeit, danach Haushalt, einkaufen, familiäre Verpflichtungen… Dann muss noch Sport getrieben werden (nicht weil man es liebt, sondern weil alle sagen, dass das gut tut) und abends fällt man völlig erschöpft auf die Couch. Fernseher an, schlafen und am nächsten Tag das gleiche noch einmal.
Und da stelle ich mir diese Frage…
Wofür lebst du eigentlich? Was packt dich, was begeistert dich?
Lange konnte ich mir diese Frage selbst nicht beantworten. Ich hatte viele kleine Hobbys: nähen, backen, kochen, lesen, fotografieren, wandern, singen, Musik machen… Jedes einzelne Hobby hat mir Spaß gemacht. Aber irgendwann hat mich die Fotografie richtig gepackt. Mit der Zeit fielen viele der anderen Hobbys hinten rüber, denn nur das Draußen sein und die Fotografie haben mir wirklich das Gefühl gegeben, etwas Sinnvolles zu tun. Draußen sein auch ohne Fotografie – Feuer machen, draußen kochen (auch im Winter!), Spuren lesen, beobachten…
Natur, draußen sein – das ist es, was mich begeistert, wofür ich lebe. Und zum Glück passt da die Fotografie perfekt rein. Zwei Leidenschaften, die sich für mich zum absoluten Lebenssinn zusammenfügen. Dafür lebe ich.
Das bedeutet natürlich nicht, dass das Draußen sein und die Fotografie das einzig Wahre sind. Ich kenne Menschen, die leben für die Musik und ich bin mir sicher, dass sie die gleiche Begeisterung, Liebe und Leidenschaft empfinden für das, was sie tun, wie ich für die Fotografie. Ich kenne Menschen, die völlig aufblühen, wenn sie nur mit vielen Menschen zusammen sind und sich gleich in mehreren Vereinen engagieren und dadurch stadtbekannt sind. Sie lieben es, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Ich kenne Menschen, die jeden Tag nach der Arbeit stundenlang Sport machen. Nicht, weil „man das machen sollte“ oder „weil das wichtig ist“, sondern weil sie wirklich einen Ausgleich darin finden, weil sie gerne an ihre Grenzen gehen und das Gefühl des Sich-verausgabens mögen.
Wofür lebst du?
Egal was es letztlich ist, was dich packt, was dich antreibt, was dir das Gefühl gibt, dass es absolut sinnvoll ist, was du tust – wichtig ist, dass du weißt, wofür du lebst, wofür du deine Zeit verwendest, was dir wichtig ist. Nimm dir Zeit dafür (auch wenn du gerade keine hast – oder sogar gerade dann!), lass deine Leidenschaft nicht unter das Hamsterrad geraten.
Vielleicht kann dieser Artikel dich ein wenig zum Nachdenken anregen. Wenn du Lust hast, schreib uns gern, wie es dir damit geht!
Christine
naturgezwitscher
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