Unverhofft kommt oft… von Fröschen, Falken und Flugshows

Unverhofft kommt oft… von Fröschen, Falken und Flugshows

Nachdem der Herbst sich in den letzten Wochen von seiner allerschönsten, farbenfrohen und sonnig-milden Seite gezeigt hat, hat er sich wohl nun vorgenommen, uns all seine Grautöne zu präsentieren und uns daran zu erinnern, dass der Winter bevor steht. Die Morgende sind bereits eisig kalt und ohne viel guten und heißen Kaffee, frischen Ingwertee und einigen Lagen Wolle lassen sich die langen Tage bei uns im Waldkindergarten nicht mehr überstehen. Die Sonne geht früh unter, sodass an fotografieren nach Feierabend weniger zu denken ist… Umso wichtier ist es uns in diesen Monaten, die Wochenenden zu nutzen.

Herbstliche Überreste

So kam es, dass wir neulich am Wochenende den Familienbesuch in Daniels alter Heimat, dem Ruhrgebiet, auch dazu nutzten einen unserer dortigen Lieblingswälder zu besuchen. Von den erwarteten Fliegenpilzen gab es leider nicht mehr viele. Dennoch kamen wir auf unsere Kosten. Besonders Daniel hatte Glück, denn er entdeckte gleich zwei Grasfrösche, an denen er sich austobte. Während einer der beiden sich recht schnell in seinen Unterschlupf verzog, genoss der andere offensichtlich die kühle, feuchte Witterung und saß wohl in Erwartung eines vorbeifliegenden Leckerbissens an exponierter Stelle. Von Daniels vorsichtigen Bewegungen ließ er sich nicht irritieren.

Da es mir an diesem Tag nach einer fiesen Migräne am Vortag nicht besonders gut ging, fiel es mir schwer, mich auf andere Motive als die erhofften Fliegenpilze einzulassen. Das eine oder andere zufriedenstellende Foto ist mir nach einer Weile dennoch gelungen. Es war allerdings hart erkämpft. 😉

Kurzausflug zum Vogelturm

Einige Kilometer südlich von uns gibt es einige Vogelbeobachtungshütten und -türme, die wir immer mal wieder besuchen. Trotz des ruppigen und kalten Wetters sind wir am vergangenen Sonntag dort hingefahren, um zu sehen, was die Vögel so treiben. Nach anfänglicher Ruhe kamen nach eingier Zeit etliche Singvögel vorbei, die völlig unstet von einem Zweig zum anderen hüpften, auf ihrer rastlosen Suche nach Nahrung. Gar nicht so einfach, die kleinen Gesellen zu fotografieren! Mit einem Mal tat sich nichts mehr. Man hörte keinen Vogel mehr singen und sah sie nur noch hektisch durchs Gebüsch sausen. Ein klares Alarmzeichen! Und tatsächlich kreuzte kurz darauf ein Turmfalke auf, der seine Runden drehte und sich auf einen Ansitz niederlies. Doch damit nicht genug: Schneller als ich die Turmseite wechseln konnte, um nach dem Grund für Daniels begeisterten Ausruf zu sehen, gab es eine äußerst dynamische Auseinandersetzung zwischen zwei Rohrweihen und dem Falken. Eine absolut spannende Situation, deren Auslöser wir allerdings nicht in Erfahrung bringen konnten.

Nach einiger Zeit im kalten Wind und bei einsetzendem Regen machten wir uns auf den Rückweg. Im Vorbeifahren sahen wir vom Auto aus direkt neben der Bundesstraße einen riesigen Schwarm Dohlen auffliegen. Was für eine Gelegenheit! Daniel wendete den Wagen schnell und wir hielten in einer Bushaltebucht (die ohnehin nur werktags angefahren wird), von der aus wir einen perfekten Blick auf das Feld hatten. Fast eine Stunde lang beobachteten wir das Treiben dieser wunderbaren Vögel. Wir waren völlig begeistert und ignorierten, wie der Regen langsam kleine Bäche auf der Innenseite der Beifahrertür bildete und Daniels Schuhe und Hose sich immer mehr vollsaugten – denn er saß in der geöffneten Schiebetür hinter mir und somit halb draußen… Unbeirrt beobachteten und fotografierten wir weiter die Vögel, wie sie immer wieder aufflogen, Formationen bildeten, vom Feld auf den einen und dann auf den anderen Baum wechselten und wieder zurück. Wir konnten uns kaum losreißen! Zum Glück entschieden die Dohlen irgendwann, die Straßenseite zu wechseln und somit aus unserem Sichtfeld zu verschwinden. Das war der Moment, den wir ergriffen, um doch endlich den Nachhauseweg anzutreten.

Da zeigt sich doch wieder: Es lohnt sich immer raus zu gehen, egal wie bescheiden das Wetter auch sein mag. Beeindruckende Naturmomente kann es immer geben! 🙂

Also jetzt: Kamera schnappen und ab vor die Tür! 😉

Bis dahin

Christine

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