Skandinavien – Kapitel III: Wellen

Nachdem wir in den letzten Tagen einige technische Schwierigkeiten hatten, gibt es nun erst heute das dritte und letzte Kapitel zu unserer Skandinavienreise.

Die Seen im Norden

Ein Grund, aus dem wir so gerne in den Norden fahren, sind die vielen Seen, die man dort finden kann. Aufgrund der Masse sind in Schweden die wirklich kleinen Gewässer manchmal gar nicht in den Karten eingezeichnet. Die großen Seen dagegen sind manchmal so riesig, dass man das gegenüberliegende Ufer nicht sehen kann. Dadurch gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten, sich mit den unendlich vielen Seen zu beschäftigen. Von Wasserfällen abgesehen, die wir bereits in Kapitel I: Wildnis gezeigt haben, hatten wir allerdings in Norwegen nur wenige Gelegenheiten, uns mit dem Element Wasser fotografisch zu beschäftigen. Daher beziehen wir uns in diesem Kapitel hautpsächlich auf Schweden.

Seerosen und Co

Allgegenwärtig sind in Schweden die Seerosen. Fast alle Ufer sind dort mit den kreisrunden Blättern gesäumt und hier und da konnten wir trotz der späten Reisezeit noch einige Blüten finden. Durch ihre Symmetrie bieten sie ein tolles Motiv, das von sich aus schon Ruhe ausstrahlt. Diese haben wir dann gerne in Szene gesetzt. Aber auch andere Wasserpflanzen, wie zum Beispiel Gräser, sind in den schwedischen Seen allgegenwärtig. Sie schreien förmlich danach, mit längerer Belichtung fotografiert zu werden, um sie etwas spielerischer aufs Foto zu bringen.

Als wir gegen Ende unserer Tour ein Kanu gemietet hatten, hatte Daniel eine fixe Idee. Die eine kleine Seerose dort drüben, die hatte es ihm angetan. Also näher ran, ein Stück nach rechts, ein Stück zurück – nein, nicht so viel! Jetzt stehen bleiben… das Kanu an die Stelle zu schieben, wo er es brauchte, war gar nicht so einfach. Doch gelohnt hat sich der Aufwand allemal, wie wir finden!

Bewohner

Hier und da hatten wir das Glück, die Bewohner der Gewässer treffen und beobachten zu dürfen. So konnten wir bereits am allerersten Morgen an unserem Lieblingsplatz in Schweden einen Sterntaucher beobachten. Zwar war er zum Fotografieren zu weit weg, doch haben wir uns tierisch gefreut, ihn an unserem Lieblingssee zu finden. Doch neben Prachttauchern sollten wir wenige Tage später auch einen weiteren Sterntaucher finden und fotografieren können – nach so vielen Besuchen in Schweden ein wirklich befriedigendes Erlebnis.

Ganz groß raus kamen auf unserer Reise auch ganz gewöhnliche Seebewohner: Die Wasserläufer. Bei unterschiedlichsten Bedingungen konnten wir sie direkt vom Ufer aus fotografieren. Doch auch hier hatte Daniel wieder eine Spezialidee… Wieso die Wasserläufer nicht mal auf Augenhöhe fotografieren? Die Idee entstand bei einem erfrischenden Bad im See. Und so saß er kurz darauf mit dem 600er bewaffnet im Wasser und fotografierte kleine, filigrane Wasserläufer…

Wellen im Licht

Je größer das Gewässer und je stärker der Wind, umso mehr Wellen findet man, egal ob Ostsee oder Waldsee. Die Ostsee hat sich uns am letzten Abend vor der Rückreise mit einem grandiosen Sonnenuntergang präsentiert. So konnten wir uns an dem kleinen Strand neben unserem Stellplatz richtig austoben, bevor es am nächsten Morgen schon vor dem ersten Kaffee Richtung Fähre ging. Ein toller Abschied von einem wunderbaren Urlaub.

Nacht

Es ist sternenklar. Nachdem wir eine Abendrunde um den See gedreht haben, entzünden wir das Lagerfeuer und machen es uns gemütlich. Wir warten. Es wird noch einige Zeit dauern, bis der Mond über dem Wald auf geht, durch den wir vorhin noch gelaufen sind. Ringsherum wird es immer stiller. Obwohl wir uns auf einem Campingplatz befinden, hören wir kaum noch Menschen. Alle sind bereits schlafen gegangen. Grillen zirpen, das Feuer knistert. Irgendwann ist es zur Glut heruntergebrannt. Wir schauen auf die Uhr. Lange kann es nicht mehr dauern. Wir schnappen uns unsere Ausrüstung (und sogar ausnahmsweise auch mal die Stative!) und gehen die wenigen Meter zum Ufer herunter. Und dann, da! Der erste Zipfel des Mondes leuchtet zaghaft über den Wipfeln der Nadelbäume.

Wir stehen bestimmt eine Stunde oder länger dort am Ufer und beobachten, wie sich der Mond immer weiter über den Wald erhebt. Es entstehen neben klassischen nächtlichen Landschaftsaufnahmen auch einige kreativere Bilder. Irgendwann schaut Daniel auf den Boden und flüstert: „Da!!! Ein Glühwürmchen!!“ Obwohl es schon Ende August war, saß dort noch eine einsame Glühwürmchen-Dame und wartete auf ihren Traum-Leuchtkäfer… Vermutlich vergebens, denn fliegende Männchen haben wir keine mehr gesehen. Dennoch: Was für eine schöne Begegnung! Das I-Tüpfelchen der Nacht…

Ausblick

Am kommenden Wochenende läuft unser Workshop „Natur kreativ – vom sehen Lernen zu Deinem Bild„. Es sind noch wenige Plätze frei! Und von heute an gibt es wieder wie gewohnt jeden zweiten Freitag einen Blogartikel mit allem, was wir so treiben. Wir freuen uns, wenn ihr vorbei schaut!

Bis dahin, bleibt gesund und kreativ,

Daniel und Christine

naturgezwitscher

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