Unsere Lieblingslinsen – Teil I: Christines „Immer-drauf“
Vor einigen Jahren erfüllte ich mir einen kleinen Traum: Ich gönnte mir das Canon 100-400 f4.5-5.6L IS II USM. Ich hatte etwas dafür sparen müssen und war unglaublich stolz und froh, dieses Objektiv endlich in den Händen zu halten. Und bis heute gab es keinen einzigen Tag, an dem ich diesen Kauf bereut hätte. Anfangs habe ich mich mit der Linse an klassischer Tierfotografie versucht. Allerdings waren meine Ansprüche an solche Fotos andere, als ich sie mit diesem Objektiv hätte umsetzen können. Es ist eben kein Supertele. Ich brauchte meine Zeit, bis ich mich damit abgefunden hatte. Ab diesem Zeitpunkt entdeckte ich dann, was mit der Linse alles möglich ist. Sie ist einfach das optimale Spielzeug für jeden, der nicht auf große Offenblenden angewiesen ist!
Die Vorteile kurz und knapp
Das 100-400 liegt einfach super in der Hand. Es ist toll balanciert und lässt sich gut führen. Das ist besonders in der ICM-Fotografie wichtig, denn hier wird jede zusätzliche, unabsichtliche Bewegung mit abgebildet. Die kleinste einstellbare Blende bei dieser Linse liegt bei 40, was ein riesiger Vorteil ist, wenn man auch am Tage längere Verschlusszeiten einstellen möchte. Und das mache ich ständig! 🙂
Außerdem lässt sich der manuelle Fokusring perfekt mit der linken Hand drehen, auch wenn man die Kamera im Anschlag hat. Er ist wirklich perfekt platziert und manuellen „Scharfstellern“ steht hier absolut nichts im Wege. Ein weiterer, wirklich hervorzuhebender Punkt ist die Naheinstellgrenze des Objektivs. Diese liegt bei gerade mal 98cm, sodass man das Motiv wirklich groß abbilden kann. Durch die recht anständige Blende und die Nähe zum Motiv ist das 100-400 ein Stück weit ein Ersatz für ein Makro-Objektiv. Die meisten meiner Nahbereichsbilder habe ich mit dieser Linse gemacht, mein Makro benutze ich nur für wirklich große Vergrößerungen. In Kombination mit Telekonvertern und/oder Zwischenringen lässt sich hier natürlich noch mal deutlich mehr herausholen.
Natürlich ist dieses Zoom-Objektiv nicht so scharf wie so manche Festbrennweite. Dennoch reicht für mich die Schärfe völlig aus. Das mag natürlich auch damit zu tun haben, dass ich ohnehin gerne mit Unschärfe arbeite und meistens einen verträumteren Bildlook erreichen möchte.
Fazit
Das 100-400 ist unglaublich vielseitig und daher auch standardmäßig an meiner Kamera angeschlossen. So habe ich es immer sofort zur Hand, wenn ich irgendwo in eine Situation gerate, wo ich das Tele so schnell wie möglich brauche. Wenn ich zum Fotografieren aus dem Haus gehe, ist es zu 99% dabei. Nur in seltenen Fällen lasse ich es bewusst zu Hause, um auch mal zu anderen Bildern zu kommen und mich selbst zu zwingen, kreativer zu denken. Funfact: Zwei Drittel meiner Fotos aus den letzten 5 Jahren sind mit diesem Objektiv entstanden!
Und ihr so?
Habt auch ihr ein Lieblingsobjektiv? Welches ist es und warum? Schreibt es gern in die Kommentare!
Eure Christine
Hier noch einige Bilder, die ich mit dem 100-400 gemacht habe – sie zeigen die Vielfältigkeit dieser Linse!
Hinweis: Das Objektiv habe ich, wie beschrieben, von meinem eigenen Geld bezahlt. Es besteht keine Kooperation zu Canon oder Fotohändlern. Ich empfehle euch das Objektiv aus Überzeugung und nicht wegen einer Gegenleistung oder Ähnliches.
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Susanne Steinhoff
Posted at 13:26h, 16 JuliWunderschöne Bilderauswahl, Christine! Und ich bin da absolut derselben Meinung – mein Lieblingsobjektiv für die meisten Situationen ist eben auch das 100-400mm, allerdings von Sigma. Ich bin für den Preis sehr zufrieden damit, die Naheinstellgrenze ist allerdings um einiges größer als bei Deinem Objektiv, Z.B. das Rotkehlchenfoto wäre mir damit nicht möglich (außer ich stünde auf einer Leiter :-D)
Und für spezielle Bilder natürlich meine modifizierten Vintage-Linsen 🙂
Christine Averberg
Posted at 15:19h, 16 JuliVielen Dank! Ja die Naheinstellgrenze vom Canon ist absolut Gold wert und hat mich schon in vielen Situationen begeistert.