Vor einiger Zeit hatte ich ein nettes Gespräch mit einer Arbeitskollegin über die Fotografie. Im Laufe des Gesprächs fragte sie mich, was ich denn am liebsten in der Natur fotografiere, bzw. wie ich meinen fotografischen Stil beschreiben würde. Mit meiner doch etwas oberflächlichen Antwort „alles, was in der Natur so vorkommt.. von Tieren über Bäume, Wälder, Insekten, etc.“ gab sie sich aber nicht zufrieden. „Dann beschreibe doch mal deinen Stil..“ Ich überlegte kurz und antwortete ihr dann sinngemäß: Meine Bandbreite reicht im Grunde von „klassisch“ (meist Tiere in schönem Licht in Szene gesetzt) über kreativ (ICM, Mehrfachbelichtungen, etc.). Vor allem mache ich aber auch sehr gerne abstrakte / minimalistische Fotos. Sie fragte dann, was sie sich darunter vorstellen kann.
Aus diesem Gespräch entstand die Idee zu diesem kleinen Artikel. Was ist eigentlich abstrakte Fotografie?
Befragen wir doch erst einmal eine bekannte Online Enzyklopädie nach der Definition:
Das Wort Abstraktion bezeichnet meist den induktiven Denkprozess des erforderlichen Weglassens von Einzelheiten und des Überführens auf etwas Allgemeineres oder Einfacheres. Als abstrakt gilt in der Alltagssprache das, was der anschaulichen Wirklichkeit entrückt ist, was nur dem Verstand oder in der Einbildungskraft zugänglich ist. Als das Gegenteil gelten konkrete Sinneseindrücke oder -vorstellungen. Das Abstrakte ist im Gegensatz zum Absoluten immer bezogen auf etwas, es besteht eine Relation auf etwas Konkretes.
https://de.wikipedia.org/wiki/Abstraktion
Doch was bedeutet dies auf die Fotografie bezogen?
Ich glaube, man kann dies gar nicht so allgemein beantworten, da jeder etwas anderes darunter versteht.
Für mich möchte ich die Frage so beantworten: abstrakte Fotografie bedeutet für mich etwas so zu fotografieren, dass man vielleicht erst auf den zweiten Blick erkennt, was es eigentlich ist, aber direkt rätselt, was das wohl auf dem Bild sei. Es kann sich um kleine Details der Natur, oder aber auch um einen Ausschnitt aus der Landschaft handeln. Vielleicht auch etwas ganz anderes, z.B. durch etwas hindurch fotografiert, oder eine Mehrfachbelichtung. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Es ist immer wieder spannend eigentlich bekannte Motive anders und neu zu interpretieren. Gerne kombiniere ich das auch mit meiner Vorliebe für minimalistische Bilder. Dazu aber ein anderes mal mehr.
Eine kleine Auswahl an abstrakten Fotos findet ihr hier in der Galerie:
Was sind für euch abstrakte Fotos? Fotografiert ihr auch gern abstrakt? Hinterlasst doch gerne einen Kommentar dazu, wir freuen uns schon!
Euer Daniel
naturgezwitscher
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Susanne Steinhoff
Posted at 09:00h, 12 FebruarIch liebe abstrakte Fotos und auch Gemälde – für mich ist das eine der besten und schönsten Möglichkeiten, sich auszudrücken und auch, dafür Empfängliche zu faszinieren. Ich selber bin von abstrakten Fotografien fast immer mehr fasziniert als von gegenständlichen, die natürlich auch sehr schön sein können. Ich finde es übrigens ganz toll von Euch, dass Ihr mit uns immer wieder mal den Entstehungsprozess teilt. Freue mich sehr auf den weiteren Blog!
Daniel Böttcher
Posted at 11:23h, 18 FebruarHallo Susanne,
vielen lieben Dank für deinen Kommentar zu dem Artikel. Wir freuen uns sehr, dass du das so siehst wie wir. Man muss sich auf so etwas einlassen können und sich ggf. auch von ein paar Dingen frei machen.. So kommt man „hinter“ das Foto, bzw. sieht was der Fotograf ausdrücken will.. oder auch, was man dort selbst rein interpretiert. Wir wünschen weiterhin viel Spaß beim Lesen und gerne zeigen wir hier und da mal etwas „hinter den Kulissen“. 🙂 Viele Grüße, Daniel & Christine