Buchempfehlung: Hokkaido, Michel d’Oultremont

Buchempfehlung: Hokkaido, Michel d’Oultremont

Es ist Winter, es ist grau, es stürmt und regnet gefühlt seit Wochen oder Monaten – mit wenigen Ausnahmen. Und so kommt es, dass wir in diesem Jahr kaum fotografieren waren. Dafür haben wir es uns hier und da mal so richtig gemütlich gemacht: Draußen nichts als Schietwedder, drinnen warm und gemütlich, der Duft von frisch gebrühtem Kaffee, die Wärme einer kuschligen Wolldecke – und dann kommt es auf den Tisch: Das Buch.

Bücher!

Bücher haben wir, wie ihr neulich schon in unserer Story auf Instagram sehen konntet, mehr als genug. Fach- und Lehrbücher, Fotobücher, Kunstbände, Bildbände von verschiedenen Fotowettbewerben und so weiter. Es gibt so wundervolle Bücher, die eigentlich fast schon eine eigene Kunstform sind. Da sprechen die Bilder miteinander, die Anordnung ist kein Zufall und nur selten chronologisch, sondern hat irgendwie einen tieferen Sinn, der sich manchmal auch erst auf den zweiten Blick erschließt. Einige Bücher leben auch von ihrer Haptik: Der Einband, das Papier, die Bindung. Diese Gesamtkombination kann dafür sorgen, dass es ein richtiges Erlebnis ist, ein solches Buch anzuschauen. Es bereitet einfach eine riesig große Freude.

Und heute wollen wir eine neue Rubrik für euch aufmachen, denn viele von euch haben es sich in unserer Umfrage gewünscht. Wir schreiben von unseren Lieblingsbüchern der (Natur)Fotografie. Alle Bücher dieser Serie haben wir selbst gekauft, es besteht keine Zusammenarbeit mit den genannten Fotografen oder Verlagen. Auch bedeutet die Reihenfolge innerhalb dieser Serie kein Ranking der Bücher, sondern ist rein zufällig.

Das Buch für den heutigen Artikel stammt von Michel d’Oultremont: Hokkaido.

Äußeres

Wenn man das Buch in die Hand nimmt, entfährt einem direkt ein „Wow…“, denn der Einband ist schon etwas Besonderes. Er ist supermatt und fühlt sich weich, samtig und griffig an (soft touch). Das Titelbild ist schneeweiß und zeigt zwei balzende Kraniche im Portrait. Die rote Kopfplatte wird durch den roten Schriftzug „Hokkaido“ wieder aufgegriffen, während der Name des Fotografen in „Kranichgrau“ gedruckt wurde. So ergibt das Titelbild eine perfekte Harmonie.

Das gewählte Papier ist ebenfalls sehr matt und leicht strukturiert. So hat man schnell den Eindruck einer weiten Schneefläche auf den vielen weißen Seiten des Buches. Die Seiten sind in Fadenheftung (so zu sagen der Standard für Hardcoverbücher) gebunden.

Inneres

In diesem Buch geht es in 5 Kapiteln um die Tierwelt der japanischen Insel Hokkaido im Winter. Jedes Kapitel dreht sich um eine Tierart. Es beginnt mit dem Mandschurenkranich, der sich auch auf dem Titelbild des Buches befindet. Es folgt der Rotfuchs, der Riesenseeadler gemeinsam mit wenigen anderen Greifvögeln, der Sikahirsch und schließlich der Singschwan. In allen Kapiteln dominiert die Farbe Weiß, denn alle Fotos wurden im Winter aufgenommen. In wenigen und kurzen (wirklich kurzen!) Texten schreibt Michel von seinen Erlebnissen mit den Tieren. Die Texte sind in Französisch und Englisch abgedruckt. Es gibt keine störenden (und im Übrigen meiner Meinung nach immer unnötigen) Seitenzahlen, sodass die Bilder auf jeder Seite für sich stehen können.

Die wenigen Panoramen in dem Buch hätten vielleicht mit einer anderen, flachen Bindung besser gewirkt. Das tut aber dem Gesamteindruck am Ende keinen Abbruch. Denn die Fotos, die Michel in diesem Buch präsentiert, sind wirklich beeindruckend. Sie erzählen in ihrer Reihenfolge die Geschichte eines Fotografen, der sich immer und immer wieder mit den Tieren auseinandergesetzt hat und so Erlebnisse und Aufnahmen zusammenbringt, die wohl kaum einem anderen vergönnt sind.

Fazit

Ein Buch, das zum Träumen einlädt, zum Entspannen und zum Staunen. Dieses Buch ist ein absolutes Muss für alle Winterliebhaber, Wildlife-Fotografen und Fans von minimalistischer Fotografie. Mit 38€ zzgl. Versand (aus Frankreich!) ist es noch dazu ein wirkliches Schnäppchen! Bestellbar ist es auf Michels Homepage: www.micheldoultremont.com

Und ihr so?

Falls ihr euch dieses Buch nun zulegt, wünschen wir euch ganz viel Spaß beim Anschauen! Für diejenigen, die es bereits kennen: Was fasziniert euch am meisten daran? Lasst es uns – und unsere Leserinnen und Leser – gern wissen!

Daniel & Christine

naturgezwitscher

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