Vergangene Woche überkam es mich auf dem Weg von der Arbeit nach Hause. Es war 16:30 Uhr, die Sonne schien endlich mal wieder vom fast wolkenlosen Himmel. Was für eine Wohltat! Und obwohl ich einen recht großen Teil meiner Arbeitszeit draußen verbringen konnte und die Wärme der Frühlingssonne auf meiner Haut spüren konnte, wuchs in mir der unbändige Drang, gleich noch einmal nach draußen zu gehen. Endlich zu Hause angekommen überfiel ich Daniel mit den Worten: „Was hältst du davon, wenn wir uns ins Auto schwingen und zum Wald fahren? Vielleicht sind die Schneeglöckchen noch was.“ Der Wald, von dem ich sprach, ist eigentlich nur 20-25 Minuten Fußweg entfernt und normalerweise würden wir dort nie mit dem Auto hinfahren. Aber die Zeit drängte – es war bereits 17 Uhr und wären wir zu Fuß gelaufen, hätten wir von dem Licht nicht mehr viel gehabt.
Gesagt – getan.
Also schnell noch die Rucksäcke überprüfen, ein wenig umpacken, andere Klamotten anziehen und ab ins Auto. Glücklicherweise stehen die Schneeglöckchen, die wir besuchen wollten, direkt am Rand einer kaum befahrenen Straße in einem schmalen, lichten Waldstreifen – perfekt ausgerichtet nach Westen für wunderbares Abendlicht. So konnten wir mit dem Auto die ganze Straße abfahren, den Blick immer auf den Straßenrand gerichtet. Nachdem wir die beste Stelle für uns entdeckt hatten, parkten wir das Auto, packten unsere Rucksäcke und fielen quasi aus dem Auto in den Wald. Da waren sie, diese kleinen zarten Blümchen, die es Jahr für Jahr wieder schaffen, sich während der ungemütlichsten Bedingungen des Jahres zu motivieren, zu wachsen und ihre hübschen Köpfchen aus dem feucht-kalten Boden zu recken.
Durch das ganze Durcheinander kann ich nun leider nicht mehr mit Sicherheit sagen, welches Objektiv ich bei welchem Foto genutzt habe – aber letztlich spielt das auch keine Rolle.Denn was mich hier überkam, war der totale Spieltrieb. Ich schwenkte die Kamera hin und her und sah zu, wie die Sonne Lichtreflexe, Farben und Formen auf den Sensor zauberte.
Irgendwann löste ich die Linse von der Kamera und fotografierte mit Freelensing. Das war mal wieder eine größere Herausforderung, als ich im Vorfeld vermutet hatte – so ein Bohnensack unter der Kamera wäre doch recht hilfreich gewesen! 😉
Genau 30 Minuten nach dem ersten Bild verabschiedete sich die Sonne hinter milchigen Wolken, sodass keine Lichtreflexe mehr entstanden. Das war für mich der Punkt, an dem ich die Kamera einpackte. Die Sonne würde nicht mehr unter dem Wolkenband durchkommen und ohnehin in drei oder vier Minuten untergehen. Ich war zufrieden. Und ich war durchgefroren. Denn hier im feuchten Wald war es doch deutlich kälter als zu Hause auf der Einfahrt – wie überraschend….. Ich habe den Temperaturunterschied mal wieder unterschätzt.
Daniel tat sich während unseres Ausflugs zu den Schneeglöckchen leider nicht so leicht. Das spontane Umschalten von einem hektischen Tag auf Fotografie und Kreativität ist ihm nicht gelungen an diesem Tag. Aber immerhin: Er war draußen, er hatte frische Luft, konnte die Vögel zwitschern hören und die Sonnenstrahlen fühlen. Und auch das ist doch ein wunderschöner Tagesabschluss.
Und ihr so?
Wie geht es euch nach einem anstrengenden Tag auf der Arbeit – könnt ihr gleich umschalten oder fällt es euch ebenso schwer, wie Daniel an diesem Tag?
Wir sind gespannt auf eure Erfahrungen!
Eure Christine
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