Naturfotografie im “Pott”

Naturfotografie im “Pott”

Am vergangenen Wochenende waren wir auf Familienbesuch in Daniels alter Heimat. Da gleich eine Reihe von Besuchen anstand und wir gleichzeitig auch mal wieder liebgewonnene Orte und (Schnell-)Restaurants besuchen wollten, haben wir uns entschieden, mit dem Camper hinzufahren. Wofür haben wir ihn schließlich? 😉 Da wir erst am späten Freitag Nachmittag starten konnten und sich der Verkehr wieder mal als typisch zähfließend entpuppte, zog es uns direkt zu unserer Lieblings-Burrito-Bude, wo wir uns den Bauch voll schlugen. Anschließend suchten wir uns einen Platz für die Nacht in der Nähe der Ruhr, wo wir am nächsten Morgen fotografieren wollten. Das Ganze klingt vielleicht idyllischer als es ist: Der Parkplatz ist umgeben von Gebäuden, aber man ist nach wenigen Minuten Fußmarsch mitten in den Ruhrauen. Dennoch hatten wir einen wunderbaren Ausblick aus unserem Fenster überm Bett und die Nacht war überraschend ruhig.

Motivsuche

Da es am nächsten Morgen ohnehin bewölkt sein sollte – keine Sonne, kein Nebel – , stellten wir uns keinen Wecker und starteten gemütlich Richtung Wasser, nachdem wir unseren obligatorischen Kaffee getrunken hatten. Die Sonne war zwar schon aufgegangen, doch es war düster und eigentlich wenig einladend. Wir hofften auf Schneeglöckchen und Haubentaucher und zogen ohne genauen Plan los. Wir liefen die Fußwege entlang, der Blick wanderte nach rechts und links, aber keine Spur von Schneeglöckchen oder anderen Frühblühern. Ein wenig enttäuscht schauten wir über das Wasser, wo sich einige Gänse und Enten tummelten, und entdeckten auf der anderen Uferseite einen einzelnen blühenden Strauch. Ganz weiß hob er sich von seiner Umgebung ab. Er und auch einige knorrige Baumstämme in seiner Nachbarschaft waren unser erstes Motiv für den Tag.

Anschließend fanden wir immerhin noch Haubentaucher, aber auch viele Singvögel tummelten sich um uns herum: Rotkehlchen, Blau- und Kohlmeisen, Heckenbraunelle. Überall zwitscherte es – Frühling! Irgendwann im Laufe des Morgens fing es an zu tröpfeln. Nach wenigen Minuten war aus dem Tröpfeln ein ordentlicher Schauer geworden. Und der Schauer hielt an – kein Ende in Sicht. Es hatte sich so richtig eingeregnet. Wieder mal! Völlig unvorbereitet und ohne vernünftige Regensachen standen wir also da an der Ruhr und fotografierten Haubis, die erste vorsichtige Balzversuche unternahmen. Sie ließen sich vom Regen nicht stören. Aber uns war es dann irgendwann doch zu nass und zu kalt, wir hatten Hunger und wollten Kaffee. Also beendeten wir den Fototag, brachten unser Zeug weg und gingen in einer nahegelegenen Bäckerei frühstücken. Der Rest des Tages stand ganz im Zeichen von Familienbesuchen. Wir tingelten von hier nach da, um abends mit gut gefülltem Magen wieder auf unserem Parkplatz anzukokmmen, wo wir eine weitere sehr ruhige Nacht verbrachten.

Unerwartet

Auch an diesem Morgen genossen wir erstmal den Guten-Morgen-Kaffee, bevor wir noch einmal zur Ruhr rüber gingen. Auch heute völlig ohne Plan, was wir fotografieren wollten. Vielleicht schauen wir noch mal nach den Haubis? Auf dem Weg dorthin sahen wir von weitem ein altes Ehepaar, das eine Tüte Haferflocken dabei hatte und damit Enten fütterte. Als wir näher kamen, sahen wir völlig überrascht, dass sich unter die Enten auch zwei Mandarinenten gemischt hatten! Was für eine Überraschung – noch nie hatten wir sie hier gesehen! Und wann haben wir überhaupt zuletzt eine zu Gesicht bekommen? So hatten wir unser Motiv für diesen Morgen gefunden. Völlig ungeplant und überraschend. Der Mandarinerpel (sagt man das so?) war ziemlich biestig und versuchte ständig, die heimischen Enten vom Futter fern zu halten, während er selbst sich den Bauch voll schlug. Einmal kam es sogar zu einer richtigen Entenschlägerei. Irgendwie amüsant zu sehen, wobei wir natürlich immer auch im Hinterkopf hatten, dass die Mandarinente hier nicht heimisch ist und hoffentlich nicht die heimischen Enten ernsthaft gefährdet oder vertreibt.

Doch die Farben des Erpels lassen das Fotografenherz natürlich dahinschmelzen und so haben wir unendlich viele Bilder von ihm, aber auch von seiner Gemahlin gemacht, wie sie immer hin und her schwammen, um möglichst viel Futter zu fressen und zu verteidigen. Was für ein Morgen! Mit so einer Begegnung hatten wir nun wirklich nicht gerechnet.

Nach einem kleinen Frühstück – der Bauch war noch voll vom Vortag – machten wir uns dann gemütlich auf den Heimweg. Und wir freuten uns ungemein über die beiden Fotomorgende, denn ohne unseren Camper hätten wir die nicht gehabt. Das hat uns wieder mal gezeigt: Es war die richtige Entscheidung, ihn zu kaufen! 🙂

Und ihr so?

Wann wart ihr das letzte Mal so richtig überrascht, als ihr mit der Kamera unterwegs wart? Lasst es uns gern wissen! 🙂

Daniel und Christine

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