Unsere Lieblingslinsen – Teil II: Daniels “135er”

Unsere Lieblingslinsen – Teil II: Daniels “135er”

Als die Frage nach meiner Lieblingslinse aufkam musste ich lange überlegen. Habe ich überhaupt eine Lieblingslinse? Wenn ja, welche ist es eigentlich? Um ehrlich zu sein konnte ich die Frage bisher nicht wirklich beantworten. Ich habe viele Objektive, die ich gerne nutze. Aber eines, welches mein Liebling ist? Nicht direkt. Ich nutze Objektive gerne für spezielle Aufgaben bzw. Motive und haben dort meine „Lieblingslinsen“ – das trifft es eher.

Ich hatte ursprünglich die Idee, mein meistbenutztes Objektiv einfach in Capture One auszuwerten. Das habe ich mir dann aber gespart, denn gefühlt nutze ich das Canon RF 100-500mm sehr häufig. Es deckt einen tollen Brennweitenbereich ab, hat eine super Naheinstellgrenze und ist dazu noch sehr scharf. Im Grunde ist es für Alles nutzbar: ICM, Pflanzen, Landschaften, „Makros“, Details.. Wenn Ihr euch einen separaten Blogbeitrag zu dem Objektiv wünscht, lasst es uns wissen. 

Canon RF 135mm f/1.8 L IS USM

Heute soll es aber um eines meiner Lieblingsobjektive für die Pflanzenfotografie gehen: Das Canon RF 135mm f/1.8 L IS USM. „Damals zu DSLR Zeiten“ (klingt so, als sei ich schon ganz schön alt ;-)) habe ich schon super gerne mit dem Vorgänger, dem Canon EF 135mm f/2 L USM fotografiert. Damals habe ich es vorrangig für Tierportraits, oder auch Pflanzenfotos genutzt und mochte den Bildlook, Freistellung und auch das Handling sehr. Irgendwann habe ich es verkauft, aber immer wieder gerne daran zurückgedacht. 

Als der Nachfolger dann im November 2022 (glaube ich zumindest) angekündigt wurde, fing es in meinem Kopf an zu rattern und der Wunsch nach einem lichtstarken Objektiv wurde größer. Das 85mm f/1.2 stand auch noch hoch im Kurs, jedoch habe ich mich an meine 85mm Vergangenheit zurückerinnert und den Gedanken dann schnell verworfen. Lange Rede, kurzer Sinn: Es ist das 135er geworden und ich habe es bis heute nicht bereut. 

Die Brennweite, gepaart mit der Lichtstärke und der Naheinstellgrenze von 70cm machen das Objektiv für mich zu einem Idealen Begleiter in der Naturfotografie.

Als ich es das erst mal ausgepackt habe, war ich doch ein wenig über die Ausmaße erstaunt. So gross war das alte 135er nicht. Mit ca. 930g und einem ordentlichen Durchmesser von 89mm (82mm Filtergewinde ) ist es doch ein ganz schöner Klopper. Gut, irgendwo müssen der Bildstabilisator und die ganzen Glaselemente halt hin. Die Abdichtung ist ebenfalls Canon L-Typisch sehr gut (für euch getestet). Der Fokusring ist schön groß und lässt sich super bedienen. Neben dem „Control Ring“ hat es auch noch Tasten, welche in der Kamera einer Funktion zugewiesen werden können.

Ich möchte nicht zu technisch werden und auch keine Messwerte oder 100% Ansichten präsentieren, daher nur kurz und knapp: Das Objektiv ist bei Offenblende schon verdammt scharf, und hat tolle Mikrokontrasten und Details. Es ist so scharf, dass man bei der Bildbearbeitung aufpassen muss, dass es nicht überschärft wirkt.

Trotz der grandiosen Schärfe schafft es es dennoch ein wunderbar butterweiches Bokeh zu zaubern. Die Bilder damit wirken oft sehr plastisch und verträumt, was mir sehr gut gefällt. 

Sogar abgeblendet ist das Bokeh sehr weich und fügt sich sehr gut ein. Durch die runden Blendenlamellen bleiben auch Lichtpunkte rund.

Es ist darüberhinaus noch sehr gut gegen Gegenlicht und Flares korrigiert – für meinen Anwendungsfall (z.B. stimmungsvolle Pflanzenbilder) leider zu gut. Man kann nicht so gut mit dem Licht spielen und das letzte Abendlicht etwas durch das Objektiv „verstärken“ (orangener Glow im Foto). 

Einige Stimmen wurden nach der Vorstellung laut, dass man bei solch einem Objektiv keinen Bildstabilisator benötigt, hier möchte ich aber gerne widersprechen: Der Stabilisator funktioniert wunderbar und erleichtert mit die Arbeit z.B. nah am Boden ohne Bohnensack oder Stativ enorm. 

Gibt es auch etwas Negatives zu Berichten? Ja: Im Inneren hat sich etwas Staub im hinteren Teil gesammelt, den man bei manchen Gegenlichtsituationen sieht. Dazu merkt man ihm die Nutzung von Zwischenringen sehr stark an. Das Bild wird damit – auch abgeblendet – ziemlich weich. Der Preis ist auch nicht ohne – hier muss aber jeder selber entscheiden.

Das Objektiv habe ich fast immer mit dabei, da es auch so vielseitig einsetzbar ist und einen tollen Bildlook hat!

Zum Abschluss noch einige Fotos, die ich mit dem Objektiv gemacht habe:

Und ihr so?

Habt auch ihr ein Lieblingsobjektiv? Welches ist es und warum? Schreibt es gern in die Kommentare!

Euer Daniel

PS: Nach diesem Artikel gehen wir mit dem Blog in die Sommerpause! In 4 Wochen geht es weiter. Bis dahin, bleibt gesund und kreativ!

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