
Vogelfotografie, Internationale Naturfototage und ein Korrosionsschaden
Ihr habt es auf Instagram verfolgen können: Wir waren auf den Internationalen Naturfototagen in Fürstenfeldbruck! Für mich, Christine, war es schon etwas Besonderes, dieses Festival zu besuchen, da ich ja in der Jury beim dazugehörigen Wettbewerb Glanzlichter 2025 war. Die Besuche in der Ausstellung, die Siegerehrung und der Kontakt mit den prämierten Fotografen waren mein ganz persönliches Highlight. Doch bevor ich nun genauer auf das Festival eingehe, geht es noch mal ganz konkret um die Naturfotografie!
Wozu Eis essen gut ist
Eisessen? Sollte es nicht um Naturfotografie gehen? Ja! Dazu muss man wissen, dass wir auf dem Weg zu unserer Lieblingseisdiele immer einen großen Friedhof passieren. Das ist der gleiche, auf dem wir Anfang des Jahres die Blausternchen fotografiert haben. Ein freundlicher und grüner Ort voller Leben. Und immer, wenn wir unser Eis geholt haben, setzen wir uns auf eben diesem Friedhof auf eine ganz bestimmte Bank, genießen das Vogelkonzert und beobachten das Treiben der Menschen. Beim letzten Mal, als wir dort saßen, flog plötzlich eine Kohlmeise an uns vorbei, landete wie ein Specht am Stamm einer Linde und – schwups – war sie in einer Baumhöhle verschwunden. Eine Bruthöhle? Wir beobachteten das Verhalten einige Male und beschlossen, mit unserer Ausrüstung wieder zu kommen.
Einige Tage später, am 30. April, hatten wir endlich Zeit und Energie genug, um das schöne Abendlicht zu nutzen. Wir hatten die Hoffnung, dass die Menschen alle zu Hause oder beim Aufstellen des Maibaums in der Stadt sein würden. Das war leider nicht so. Auf „unserer“ Bank saßen einige Jugendliche, die sich lauthals unterhielten – wie das heute eben so ist. Wir begaben uns dennoch in Position, machten einige Probeaufnahmen und warteten. Und warteten. Und warteten. Und plötzlich flog die Meise ein! Kurz darauf noch einmal raus – der Moment, den wir so gerne aufgenommen hätten – und dann noch einmal rein. Ende der Aktivität. Vermutlich ist das Pärchen noch am Brüten, sodass die Frequenz der Anflüge noch nicht besonders hoch ist. Aber immerhin, die Meisen sind noch da und wenn die Jungen erstmal geschlüpft sind, werden wir reichlich Gelegenheit haben, die Alttiere zu fotografieren. Vielleicht sollten wir mal wieder ein Eis essen gehen, um die Lage zu checken…








Auch wenn wir unser Zielfoto nicht bekommen haben, hat sich dieser Abend fotografisch richtig gelohnt. Wir hatten schon beschlossen, zu gehen, als wir plötzlich ein Amselmännchen singend auf einer Heckenpflanze sitzen sahen. Das Licht war noch wunderschön und so fotografierten wir ihn aus verschiedenen Positionen. Auch ein Zaunkönig warf sich richtig ins Zeug und posierte vor unseren Linsen. Kurz vor unserem Haus trafen wir noch ein weiteres Amselmännchen, das laut singend in der Krone eines Straßenbaums saß. Es braucht eben nicht immer die traumhafte einsame Natur – in der Stadt sind die Tiere häufig viel entspannter und lassen sich oft recht geduldig fotografieren.







Internationale Naturfototage
Am nächsten Tag ging es los Richtung Fürstenfeldbruck. Wir waren beide bisher noch nie dort gewesen und waren gespannt, was uns erwartet. Lisa und Florian Smit, die den Glanzlichter-Wettbewerb seit diesem Jahr übernommen haben, hatten uns im Vorfeld viel davon erzählt – und nicht zu viel versprochen! Das Gelände, auf dem das Festival stattfindet, ist einmalig schön. Eingerahmt von alten Klostermauern finden hier Vorträge, Ausstellungen, ein Fotomarkt und eine Flugshow von der Greifvogelstation Hellental statt. Diese bietet eine gute Möglichkeit, Equipment zu testen – dennoch standen wir diesem Teil der Veranstaltung aus Tierschutzgründen recht kritisch gegenüber. Doch auch das Festival ist in neue Hände übergeben worden und ich bin mir sicher, dass es in den nächsten Jahren noch einige Veränderungen geben wird.

Die Vorträge waren abwechslungsreich und es war sicherlich für jeden Geschmack etwas dabei. Für uns etwas gewöhnungsbedürftig war die Länge der Vorträge: Alle bewegten sich zwischen 1:45 h und, wenn überzogen wurde, 2:15h. Wenn man sonst fast nur Lünen mit seinen ultrakurzen 25min-Vorträgen kennt, war das ein krasser Kontrast. Ein Mittelweg wäre vielleicht die beste Wahl.
Während der „freien“ Zeit, in der wir nicht in einem der Vorträge saßen, haben wir jede Menge Menschen getroffen. Alte Bekannte wieder gesehen, neue Kontakte geknüpft und Instagram-Bekanntschaften mal „live“ gesehen. Wir haben es sehr genossen, uns mit Fotografen-Kollegen und -Kolleginnen und Ausstellern auszutauschen, neue Ideen zu besprechen und Equipment zu entdecken. Dazu hat man einfach viel zu selten Gelegenheit!
Korrosionsschaden am Kamerasensor…
Noch eine Gelegenheit, die wir uns natürlich nicht entgehen lassen, ist der kostenlose Check and Clean von Canon. Den nehmen wir normalerweise einmal im Jahr in Lünen in Anspruch, doch aus aktuellem Anlass haben wir unsere Kameras auch in Fürstenfeldbruck reinigen lassen. Neulich hat Daniel euch ja schon von den Wasserflecken geschrieben, die aus irgendeinem Grund den Weg auf meinen Sensor gefunden haben – die Nutzung eines nicht wasserdichten Selbstbau-Objektivs direkt neben einem Wasserfall kann damit jedenfalls absolut nichts zu tun gehabt haben…
Die Herren von Canon waren sehr bemüht und haben alles gegeben – die Diagnose beim Abholen der Kameras lautete allerdings: Korrosionsschaden auf dem Sensor… Damit hatten wir nicht gerechnet! Das Schlimme ist: Hätten wir uns gleich um eine Reinigung gekümmert, sodass diese innerhalb weniger Tage hätte stattfinden können, hätte der Sensor die Nummer vermutlich unbeschadet überlebt. Was lernen wir daraus? Wasserschäden DIREKT einschicken – oder selbst reinigen!
Neue Workshops
Es gibt auch neue Workshops für das zweite Halbjahr 2025: Natur in Bewegung – ICM & Natur Kreativ – Vom sehen lernen zu deinem Bild schaut doch gerne mal rein! Wir freuen uns auf euch!
Und ihr so?
Wie habt ihr schon euer Equipment strapaziert? Erzählt uns gern eure Anekdoten! 😉
Bis dahin, bleibt kreativ und gesund!
Eure Christine
PS: Wir gehen dann mal Eis essen…
naturgezwitscher
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