Unterwegs mit der RG7, blaue Farbkleckse am Waldboden und eine spezielle Location

Es frühlingt! Die Sonne spielt mit, es wird wärmer. Insekten schlüpfen aus ihren Verstecken und Blüten recken sich dem Himmel entgegen. Zeit, wieder regelmäßiger fotografieren zu gehen! Das haben wir in den vergangenen zwei Wochen auch ausgiebig gemacht. Wir nutzten gleich mehrere Gelegenheiten, um den Frühling einzufangen.

Unterwegs mit der RG7

Die Regionalgruppe 7 der Gesellschaft für Naturfotografie (GDT) hatte eingeladen zu einem gemeinsamen Ausflug zu den Märzenbechern. Zwar haben wir im näheren Umkreis um unsere Stadt auch eine Stelle, wo Märzenbecher wachsen, doch sind das hier nur ein paar wenige Pflanzen, die zudem mal wieder von dem kleinen Bach so eingeschlossen wurden, dass fotografieren hier wenig Sinn macht. Und ein Wald voller Märzenbecher klingt dann doch sehr verlockend. So machten wir uns also auf den Weg und nutzten die Gelegenheit, mal wieder mit dem Camper zu fahren. Angekommen im Dunklen machten wir uns einen ruhigen Abend, schliefen am nächsten Morgen aus und gingen noch kurz auf Entdeckungstour durch den Wald. Hier entdeckten wir unglaublich viele Spuren von Dachsen, Waschbären und Bibern, wir konnten einen Schwarzspecht und eine Feldlerche hören. Was für ein wunderbarer Ort…

Am frühen Nachmittag dann trudelten die Mitglieder der RG7 ein. Gemeinsam ging es in den Wald, um Märzenbecher zu fotografieren. Es wurde gefachsimpelt, gealbert und gelacht, Tipps ausgetauscht und Objektive verliehen. Leider spielte die Sonne nicht mit und einen farbenfrohen Sonnenuntergang blieb uns der Organisator schuldig… 😉

Nach einem gemeinsamen und nicht weniger unterhaltsamen Abendessen beim Griechen bezogen wir wieder unser Plätzchen und hatten eine weitere ruhige Nacht.

Am kommenden Morgen liefen wir noch im Dunklen in den Wald. Der Himmel verriet, dass die Farben, auf die wir am Vorabend verzichten mussten, heute Früh zu sehen sein sollten. Zwar war der Horizont durch einen weiteren Wald verdeckt und es zogen leichte, dünne Wolken auf, sodass wir kein direktes rotes Sonnenlicht hatten, doch im Spiel mit dem Licht konnten wir einige tolle Ergebnisse einfangen. Nach einigen Stunden im besten Licht liefen wir zurück zum Camper, nahmen ein ausgiebiges Frühstück zu uns und machten uns auf den Heimweg.

Im Leberblümchenwald

Nachdem die Schneeglöckchen langsam das Zeitliche segnen und ihre Kräfte in die Bildung von Samen stecken, kann man nun endlich die ersten Farbkleckse auf dem Waldboden entdecken. Und so haben wir uns am Wochenende zu den Leberblümchen aufgemacht. Eine knappe halbe Stunde fußläufig entfernt wachsen sie gut versteckt im Wald. Diese Stelle besuchen wir seit einigen Jahren, doch dieses Mal waren wir schwer überrascht. Die Winterstürme in den vergangenen Monaten haben deutliche Spuren hinterlassen. Viele Bäume waren umgefallen, einige hingen noch mit ihren Baumkronen fest. Es sah aus, als ob jemand Mikado gespielt hätte…

So mussten wir uns erstmal ein wenig orientieren. Landschaftsbilder hatten wir eh nicht geplant, von daher war es eigentlich halb so wild. Dennoch fiel es uns schwer, eine passende Stelle zu finden. Der Wald und seine Bewohner halfen uns dabei. Menschen sind hier weit und breit nicht zu sehen, es war absolut ruhig, nichts störte das wunderbare Vogelkonzert. Amseln, Rotkehlchen, Goldammern und jede Menge Meisen ließen ihre Lieder ertönen, der Specht tat sein Übriges dazu. So konnten wir uns auf die neue Situatioin gut einlassen und nach den ersten Anlaufschwierigkeiten lief es wirklich gut. Wir kamen in einen Flow und machten wie so oft grundverschiedene Aufnahmen.

Eine spezielle Location

Am Tag drauf sollten die Bedingungen ähnlich werden. Wir überlegten, ob wir noch einmal zu den Leberblümchen gehen, entschieden uns aber, es endlich mal bei den Blausternchen zu probieren. Ehrlich gesagt haben wir uns die letzten Jahre ein wenig davor gedrückt, denn die Location dort ist ein wenig speziell. Die Blausternchen wachsen auf einer freien Fläche auf unserem Stadtfriedhof. Es ist ein wunderschöner, freundlicher Ort, durchzogen von alten Lindenalleen. Er bietet eine beliebte Abkürzung zwischen der Stadtmitte und dem Süden der Stadt und ist daher sehr belebt. In der Nähe ist eine Eisdiele, sodass man häufig auf den Bänken Menschen sieht, die gerade ihr Eis genießen. Radfahrer und Kettcar fahrende Kinder sind hier kein seltener Anblick. Deshalb rafften wir uns auf und trauten uns, dort fotografieren zu gehen.

Zugegeben, es fühlte sich am Anfang etwas seltsam an und wir brauchten deutlich länger, uns aufs Fotografieren einzulassen, als am Vortag im Wald. Doch als wir feststellten, dass sich niemand an unserem Tun stört, ging es langsam voran. Und so kamen wir doch noch zu dem einen oder anderen zufriedenstellenden Bild.

Und ihr so?

An welchem sonderbaren Ort hast du schon mal fotografiert? Schreib’s in die Kommentare!

Bis dahin, bleibt gesund und kreativ!

Christine

FREIE WORKSHOPPLÄTZE

Noch etwas in eigener Sache: bei unseren Workshops im Frühjahr sind noch Plätze frei! Wir würden uns sehr freuen, wenn wir dich am 28. – 30.3.2025 beim Workshop Frühling vor der Haustür, oder am 4. – 6.4.2025 beim Workshop Kreative Tierfotografie kennenlernen dürfen und dir viele Dinge, von denen wir hier schreiben auch in der Praxis zeigen können.

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2 Kommentare
  • Susanne Steinhoff
    Posted at 09:05h, 18 März Antworten

    Wie immer wunderschöne Fotos! Und ja, ich fühle mit Euch mit. In der Öffentlichkeit zu fotografieren – und dann besonders Blümchen am Boden in den seltsamsten Haltungen – kann am Anfang ein bisschen Mut erfordern. Ich versuche dann immer, meine Umgebung wirklich auszublenden und schaue nach kurzer Zeit auch gar nicht mehr hoch. Manchmal spürt man regelrecht die Blicke im Rücken, aber das muss man ignorieren 😀

    • Christine Averberg
      Posted at 09:43h, 18 März Antworten

      Ja stimmt, wenn man erstmal reingefunden hat, blendet man es aus. Aber bis dahin ist es komisch, vor allem, wenn man sonst nur an möglichst einsamen Orten unterwegs ist. 😅

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