Wasser, Wild und Wald – Unser Ostseeurlaub – Kapitel I: Wasser

Wasser, Wild und Wald – Unser Ostseeurlaub – Kapitel I: Wasser

Wir melden uns zurück! 😊 Nach einem wunderbaren Ostseeurlaub gibt es nun eine dreiteilige Story über das, was wir dort so erlebt haben. Unser Urlaub in drei Kapiteln: Wasser, Wild und Wald. Denn neben der Ostsee konnten wir noch so vieles mehr fotografieren. Da war die Boddenlandschaft mit ihren dazugehörigen Bewohnern, aber auch riesige, abwechslungsreiche Wälder haben wir besucht. Die Krönung waren allerdings zutiefst erhoffte, teils geplante und vor allem die völlig überraschenden Begegnungen mit kleinen und großen Wildtieren. Ihr dürft also gespannt sein!

OstSEE?

Als wir nach einer etwas holprigen Anreise (Dauerregen und Vollsperrung inklusive) endlich angekommen sind, war unser erster Wunsch: ab durch den Wald und ran an die Ostsee! Oder ist es vielleicht doch DER OstSEE? Als wir über die Dünen kamen und einen Blick auf das völlig ruhige und wellenlose Wasser warfen, waren wir uns nicht mehr so sicher, ob wir tatsächlich ein Meer vor uns haben… Wir waren in den letzten Jahren schon häufiger an der Ostsee, aber so flach haben wir sie wirklich selten gesehen.

Farbexplosion

Auch am nächsten Tag zog es uns zum Strand, dieses Mal hatte das Wasser immerhin ein paar Wellen zu bieten. Keine „richtigen“ Wellen, wie man sie als Nordseefahrer kennt. Ostseewellen halt. Aber die sind auch schön anzusehen. Eher zufällig entdeckten wir beim Kaffee in den Dünen an diesem total bedeckten Nachmittag, dass Richtung Westen einige Wolkenlücken zu sehen waren.

Noch eine Stunde bis Sonnenuntergang. Kann das was werden? Lass es uns probieren! Wir schwangen uns noch mal auf die Räder, um einen fotogeneren Strandabschnitt zu finden – denn der, den wir da vor uns hatten, war durch die vorangegangene Sturmflut ziemlich überladen mit Seetang. Und wir wurden belohnt! Wenige Kilometer weiter fanden wir eine Wurzel im Wasser liegen, die wir uns direkt als Hauptmotiv für unser abendliches Shooting vornahmen.

Düstere Lichtstimmung, es wird merklich dunkler. Und dann, auf einmal, bricht die Sonne durch. Der Himmel leuchtet in allen Farbtönen zwischen lila und pink, orange und rot, gelb und blau. Das Wasser saugt die Farben des Himmels auf und wirft sie glitzernd zu uns herüber. Kitschlevel 800, wie Daniel immer sagt. Ich glaube, dieser Abend bedarf keiner weiteren Worte, sondern nur Bilder…

OSTsee?

Einige Tage später waren kräftige Sturmböen aus Westen angesagt. Was liegt da näher, als den Strand zu besuchen? Und beim Blick über die Dünen waren wir uns auch an diesem Tag nicht so richtig sicher, was wir da eigentlich vor uns haben. Die OSTsee? Oder doch die NORDsee? Die Wellen konnten sich jedenfalls wirklich sehen lassen! Fotografisch war das Ganze für uns dennoch gar nicht so einfach. Was uns letztlich als Hauptmotiv diente, waren nicht Wellen, war nicht spritzende Gischt, sondern ganz simpel: Eine Möwe…

Strandbewohner

Möwen haben wir tatsächlich mehrfach fotografiert. Am ergiebigsten war wohl ein nachmittäglicher Stopp am Strand mit Kaffee und schwedischen Zimtschnecken. Wir hatten auf ein Durchbrechen der Sonne gehofft, aber an diesem Nachmittag gingen wir leer aus – zumindest was dramatische Lichtstimmungen angeht. Die Möwe allerdings war begeistert von den beiden rastenden Zweibeinern. Schließlich hatten sie etwas Knisterndes in der Hand und regelmäßig wurde da irgendetwas Essbares herausgezogen… Es war wirklich lustig zu sehen, wie die Möwe auf jedes Knistern der Tüte reagierte und ganz offensichtlich darauf hoffte, etwas abzubekommen.

An dieser Stelle sei gesagt: Natürlich hat sie NICHTS bekommen von uns. Mal abgesehen davon, dass Möwen durch das Anfüttern aggressiv werden können, hat das nicht artgerechte Futter auch Folgen für ihre Gesundheit. Möwen sind gut in der Lage für sich selbst zu sorgen, sie brauchen keine Zimtschnecken – oder andere menschliche Nahrung. Das nur am Rande. 😉

König der Ostsee

Aber nicht nur die Möwen haben uns mit einer Vielzahl von Fotos belohnt. Ein ganz besonderes Model kam völlig unerwartet und ungeplant in fast greifbare Nähe. Ganz unerwartet? Naja… Als wir am Strand entlangliefen, sprach Daniel aus, was ihm in den Sinn kam: „Stell dir mal vor, jetzt würde hier so ein Seeadler lang fliegen…“ Und er malte mit der Hand seine Flugbahn über die Landschaft. „Das wär‘ wirklich cool“, gab ich zur Antwort, nicht ahnend, dass sich wenige Sekunden später genau dieses Szenario vor unseren Augen abspielen würde…

In meinen Augenwinkeln sah ich nur ein riesiges fliegendes Etwas, das sich wenige hundert Meter von uns vom Strand erhob. Ich brachte nur noch ein „Äh… guck mal da!!“ hervor, nicht in der Lage, die Kamera aus dem Rucksack zu holen. Daniel hatte glücklicherweise sein 600er an der Kamera und das ganze Ungetüm in der Hand… Nicht genug damit, dass es am Ende sogar drei Seeadler waren, die sich da in die Lüfte erhoben. Einer von ihnen entschied sich sogar, diese beiden Zweibeiner am Strand mal kurz genauer zu betrachten. Er segelte nur wenige Meter von uns entfernt völlig majestätisch über den Strand. Wir waren tief beeindruckt. Und unter all den vielen Bildern befand sich ein absoluter Volltreffer!

Bodden

Am letzten Nachmittag sind wir zum Sonnenuntergang zum Bodden gefahren, in der Hoffnung auf ein paar einziehende Kraniche. Empfangen wurden wir dort mit wunderbarem Licht, das sich über unendliche Weiten aus Schilfgras ergoss. Das Gras wogte im kräftigen Wind hin und her wie Wasser. Die Stimmung war einmalig schön. Als die Sonne dann doch hinter den Wolken am Horizont verschwand, begann das Warten und Hoffen auf die Kraniche. Leider vergebens. Doch als wir einige Meter weiterliefen, entdeckten wir einen Silberreiher im Schilf, nur wenige Meter vom Weg entfernt.

Der Reiher zeigte sich kurz irritiert über unsere Anwesenheit, doch sein weiteres Verhalten ließ durchblicken, dass er diese Zweibeiner mit den langen Dingern vorm Gesicht durchaus gewohnt war. Und so ließ er sich nicht weiter irritieren auf seiner Jagd nach dem Abendessen. Geduldig lief er vor uns auf und ab. Mehrfach flog er auf, um dann wenige Meter entfernt wieder zu landen. Es gab eigentlich nichts, was man sich zu dieser Szene noch hätte wünschen können. Beendet hat diese Fotosession am Ende der kalte Wind. Durchgefroren liefen wir zurück zum Auto, um uns dann in unserem Ferienhaus vorm Kamin wieder aufzuwärmen…

Ausblick

Das war der erste Teil unseres Ostseeurlaubs – ich hoffe, wir konnten euch ein bisschen mitnehmen auf unserer Reise! Im nächsten Teil schreibt Daniel dann von unseren wirklich „wilden“ Begegnungen, von denen wir deutlich mehr hatten, als wir es je zu träumen gewagt hätten. Ihr dürft also gespannt sein!

Eure Christine

naturgezwitscher

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2 Kommentare
  • Petra
    Posted at 12:54h, 17 November Antworten

    Das ist wieder wunderschön geschrieben und Du hast die richtigen Worte zu den Bildern und Stimmungen gefunden.
    Freue mich auf den nächsten Teil.

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