Vor einiger Zeit waren die Polarlichter über Deutschland in aller Munde und viele Fotografen in heller Aufregung. Sie haben die Nacht zum Tage gemacht und viele tolle Fotos gemacht. Wir haben währenddessen geschlafen. Die „Polarlichtwarnung“ am Abend davor haben wir gekonnt ignoriert. Aber das konnten wir auch ruhigen Gewissens tun, denn wir haben zuvor schon eine extrem seltene Spinnenart fotografieren können.. die Polarlichtspinne! 

Die Polarlichtspinne

Diese ist nur bei sehr hoher Polarlichtaktivität zu sehen und noch dazu schlüpft sie auch nur bei der passenden Konstellation aus Erde und Sonne im Frühjahr bei genau 22,2 Grad Celsius. Jahrelange Studien und Beobachtungen bestätigen genau dieses rare Phänomen. Es gibt sogar einige wenige Höhlenmalereien, die die Spinne zeigen. Allerdings ist zum Verhalten noch nicht viel erforscht worden. Es gibt Vermutungen, dass ihr ein erhöhter Eisenanteil im Körper der Spinne bei Sonnenstürmen zeigt, wann sie ihr Netz spinnen kann.

Naja oder auch nicht… Vielleicht habe ich mir das alles auch nur ausgedacht. Dennoch passt das Foto mit seinen Farben wunderbar zu den Polarlichtern und ihr habt euch eine Bildentstehung dazu gewünscht.

Eigentlich habe ich dieses Foto am Mitgliederwochenende der GDT in Bad Alexandersbad gemacht. Zusammen mit einigen anderen Fotografen sind wir Samstagvormittag mehr oder weniger ziellos in den nahen Wald gestiefelt und wussten nicht, was uns erwartet. Von dem tollen Wald inspiriert sind wir irgendwann alle an einer Stelle hängen geblieben, wo für jeden etwas dabei war: fliegende Vögel, sattgrünes Moos, viele kleine Details und: Spinnen & Netze. 

Die Polarlichtspinne saß in ihrem Netz und wurde von leicht schräg hinten von der Sonne angeleuchtet und stach uns ins Auge – aber wie kann man sie gut in Szene setzen? Klar mit dem Makro! Nach einigen Versuchen und Stirnfalten musste eine Planänderung her, da die Begeisterung über das fertige Bild zu wünschen übrig ließ. 

Ich hatte doch noch.. ah ja genau! Da! Ein neues Vintage-Objektiv, welches ich vor kurzem für ca. 20€ gekauft habe. Nach ein paar Testfotos war klar: das ist genau das Richtige! Etwas abgeblendet und stark unterbelichtet hatten die Fotos einen tollen Glow durch den Lensflare, der mir hier richtig gut gefallen hat und etwas an Polarlichter erinnert. Nun nur noch den Bildausschnitt etwas verändern und nach gefühlt einigen hundert Fotos (aufgrund des schnell wandernden Lichtes im Wald) war etwas passendes im Kasten! Spinne im Fokus mit „Polarlicht“. In der Bildbearbeitung hinterher habe ich nur etwas den Kontrast verstärkt und das Lila etwas herausgearbeitet.

So entstand dieses Foto. Vielleicht habt ihr etwas spektakuläreres erwartet, aber manchmal geht es auch mit einfachen Dingen.

Achso; Welches Objektiv ich verwendet habe, wird noch nicht verraten. Ich möchte es noch weiter testen und schreibe dann ggf. einen Erfahrungsbericht dazu.

Euer Daniel

naturgezwitscher

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