Vor einigen Monaten habe ich in meinem alten Blog einen Artikel über ICM geschrieben, der scheinbar genau euren Nerv getroffen hat. Das freut mich wirklich sehr! Worauf ich allerdings in diesem Artikel nicht eingegangen bin, ist die Bildbearbeitung. Doch die ist gerade bei ICMs nicht zu vernachlässigen, da die entstehenden RAWs noch deutlich flauer sind als von einem klassisch belichteten Bild.
Fehlender Kontrast
Ihr alle kennt das: Das JPG an der Kamera sieht passabel aus, aber beim betrachten der RAWs im Bildbearbeitungsprogramm (bei mir: Lightroom) fehlt so ziemlich alles: Kontrast, Farbe und vor allem das „gewisse Etwas“. Das zu beheben bedarf – zumindest bei mir – nur weniger Klicks. Bei den ICMs ist das noch mal anders. Selbst das automatisch generierte JPG auf dem Kameradisplay sieht oft flau aus. Man braucht schon Einiges an Fantasie und Erfahrung, um sich auszumalen, wie das Bild am ende aussehen könnte.
Deshalb bearbeite ich alle Bilder, bevor ich sie aussortiere. Denn viele Strukturen kommen erst mit der Bearbeitung überhaupt zum Vorschein. Das klingt jetzt nach mehr Arbeit, als es in Wirklichkeit ist. Im Grunde schaue ich, was ich aus dem ersten Bild ganz grob herausholen kann und kopiere die Einstellungen auf alle weiteren Bilder. Damit sind sie natürlich noch lange nicht fertig bearbeitet, aber ich bekomme zumindest einen Eindruck, welches Potential in ihnen steckt.
Viel hilft viel
Normalerweise bin ich mit der Bearbeitung meiner Bilder eher vorsichtig und versuche, so moderat wie möglich meinen Bildern etwas Leben einzuhauchen. Bei den ICMs gilt aber die Devise: Viel hilft viel! Und das besonders auf Kontrast und Dunstentferner bezogen – der Regler, bei dem ich eigentlich immer am Vorsichtigsten bin.
Besonders beim Drehen am Dunstentferner-Regler (natürlich ins Positive) tun sich Strukturen auf, die vorher gar nicht sichtbar waren. Um den Effekt zu verstärken, schiebe ich auch häufig die Klarheit ins Positive. Beides verstärkt auch gleichzeitig den Kontrast. Um diesen noch weiter zu erhöhen, schiebe ich auch den Kontrastregler selbst ins Positive und betätige vor allem den Weiß- (nach rechts) aber auch den Schwarzregler (nach links).
Je nach Bild folgen dann noch weitere Regler. Zeit das Foto interessante Linien, probiere ich es noch mit dem Struktur-Regler. Das kann aber auch mal zu viel sein, aber ein Versuch lohnt sich immer. Sieht das Bild trotz der bisherigen Bearbeitung noch farblos aus, hilft ein kräftiger Schub von Sättigung und/oder Dynamik nach rechts. Beides verstärkt unterschiedliche Farben und bleibt, zumindest für mich, ein Experiment.
Versuch macht klug!
Ihr seht, ein wirkliches Rezept für die Bearbeitung von ICMs gibt es nicht. Es hängt am Ende doch immer am Bild selbst, welche Regler geschoben werden wollen. Doch gerade für diese Art der Bildbearbeitung gilt: Ausprobieren! Manchmal ist es überraschend, was ein einziger Regler aus dem Bild machen kann – selbst nach einigen Jahren „ICM-Erfahrung“.
Ich hoffe, der Artikel hilft euch ein wenig bei der Bearbeitung eurer eigenen ICMs.
Lasst gerne einen Kommentar über eure eigenen Erfahrungen da!
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Eure Christine
naturgezwitscher
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