Ein Besuch an der Ruhr

Ein Besuch an der Ruhr

Vorletztes Wochenende stand ein Familienbesuch in meiner alten Heimat an. Wir haben wie immer auf Nebel spekuliert und wollten eigentlich früh Morgens da sein und fotografieren. Die Wettervorhersage raubte uns dann aber schnell die Hoffnung und wir fuhren entspannt gegen Mittag hin. Die Kameras hatten wir dennoch dabei und wir wollten uns einfach treiben lassen…

Alte Heimat

Wir sind an eine Stelle gefahren, die ich mittlerweile viele hundert male aufgesucht habe und in und auswendig kenne. (Ja, genau DIE Stelle, von der wir schon öfter berichtet haben) Auch ohne Nebel gibt es dort einige Tiere, vor allem Vögel, die sich dort gerne in fotografisch passender Entfernung aufhalten. Eine kleine Oase mitten im Ruhrgebiet.

An diesem Samstag war es ziemlich bedeckt und auch vergleichsweise menschenleer, sodass wir einigermaßen Ruhe hatten. Sofern man von Ruhe im Ruhrgebiet sprechen kann. Es ist doch eine gute Ecke lauter, als im Münsterland, was mir wieder einmal deutlich aufgefallen ist.

Ich wollte mal wieder Tierfotos machen und Christine hoffte auf Pilze. Wir hatten aber keine konkrete Bildvorstellung und wollten uns einfach treiben lassen. Nachdem wir ein paar fressende Vögel beobachtet hatten, sahen wir in einen kleinen Altarm, der voller Wasserlinsen war – ein kompletter Teppich voll, durchsetzt mit ersten Anzeichen von Herbstlaub. Wir machten einige Fotos, aber irgendwie passte es nicht – der aha Moment fehlte. Christine entdeckte noch „Lila Blumen“ und tobte sich daran ein wenig aus.

Als ob wir es gespürt hätten, gingen wir weiter und blieben an einer anderen Stelle stehen und wurden von vielen Reiherenten, zwei Schwänen und einigen Kormoranen und Stockenten begrüßt. Hier waren wir richtig!

Schwäne

Die beiden Schwäne ließen sich nicht aus der Ruhe bringen und wir konnten von einer kleinen Brücke aus verschiedene Blickwinkel und Bildschnitte ausprobieren. Im Nachhinein war es ein Fall für unsere Rubrik „2 Fotografen, ein Spot“. Diesmal haben wir ähnliche Fotos gemacht, dennoch sind sie verschieden.

Die Enten

Irgendwann zogen die beiden von dannen und wir haben auf der anderen Seite Kormorane beobachten können und sahen auch zwei Nutrias. Auf einmal flatterte es hinter uns und wir drehten uns vorsichtig um. Eine Stockente ist auf dem Geländer gelandet und lief langsam darauf herum! Was für eine Möglichkeit!

So versuchten wir uns in Details, verschiedenen Anschnitten und versuchten dabei den Erpel nicht zu verschrecken. Ich hatte zwischenzeitlich auch echte Probleme mit der Naheinstellgrenze von etwas über 4m und lehnte mich so weit zurück wie es ging. Er flog etwas später ab und zu unserer Verwunderung landete seine Gemahlin auf dem Geländer. Also alles wieder von vorn – sie war sogar deutlich entspannter, sodass wir uns vorsichtig bis auf unter 1m nähern konnten. Es hat richtig Spaß gemacht, sich so mit einer eher „gewöhnlichen“ Art auseinandersetzen zu können.

Weitere Enten haben unter uns im Wasser herumgetollt und sind oft abgetaucht – Ideal um mit Bewegungen zu spielen. Und wenn mal keine Enten da waren: die schwimmenden Blätter sahen auch richtig klasse aus.

Rehe

Die Zeit lief uns mittlerweile auch etwas davon (Familienbesuch), ich wollte aber unbedingt noch wo anders schauen. So zogen wir langsam weiter und sahen Bewegung auf einer Wiese – ist es doch das Reh, was wir scherzhaft auf dem Hinweg vermisst haben? Ja! Es waren sogar 2 Rehe, die langsam über die Wiese zogen. Für ein kleines Belegfoto reichte es und wir freuten uns über die ungewöhnliche Färbung des Fells.

Graureiher

An der anderen Stelle angekommen, haben wir erst nichts entdecken können, was uns angesprochen hat. Wir machten uns mit dem Blick auf die Zeit auf den Rückweg – bis wir den Graureiher sahen, der auf dem Hinweg so unspektakulär auf einem Ast saß. Von der anderen Seite kommend, konnte man wunderbar den störenden und langweiligen Hintergrund durch den dichten Vordergrund verschwimmen lassen. Es lohnt sich oft, eine Szene von 2 Seiten zu betrachten!

Kaffee

Nun freuten wir uns auch auf den Kaffee und gingen zurück zum Auto – nicht ohne uns noch einen „bis bald“ Ruf vom Eisvogel abzuholen. Natürlich fing es auch noch an zu regnen – zum Glück nur leicht, denn meine Regenjacke habe ich anfangs natürlich im Auto gelassen. Einmal mussten wir aber noch anhalten, als ich einen Reiher im Regen sah. Seinen Abflug habe ich perfekt erwischen können und so endete ein gelungener Nachmittag in der alten Heimat!

Habt ihr auch schon Szenen von 2 verschiedenen Perspektiven betrachtet und sie in der einen für langweilig und in der anderen für ein tolles Motiv gehalten? Schreibt es gern in die Kommentare!

Bis bald, 

Euer Daniel

P.S. der nächste Artikel wird aufgrund von dem GDT Festival in Lünen und unserem Urlaub erst im November erscheinen!

naturgezwitscher

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2 Kommentare
  • Susanne Steinhoff
    Posted at 07:33h, 25 Oktober Antworten

    Ach, Enten! Ich liebe Enten. Ich finde, sie sind ein immer total unterschätztes, wundervolles Motiv. Durch ihre Vielfältigkeit und durch die schönen Gefiederfarben regen sie einen immer wieder zu neuen Fotomöglichkeiten an. Sehr schön umgesetzt!

    • Daniel Böttcher
      Posted at 15:45h, 25 Oktober Antworten

      Hallo Susanne,
      vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Ja das stimmt. Enten sieht man so oft, aber sie werden oft nicht als Motiv wahrgenommen. Ein Grund mehr, sich ihnen weiter zu widmen 🙂
      Viele Grüße,
      Daniel

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