Endlich Schneeglöckchen!

Endlich Schneeglöckchen!

Was für eine sonnige Woche! Seit letztem Sonntag (Zufall?) scheint die Sonne fast durchgehend, Nachts sinkt die Temperatur in den Minusbereich, tagsüber ist sie hier im mittleren einstelligen Bereich. Kurzum: angenehme Wintertage mit blauem Himmel und kühler Luft, die zum rausgehen einladen. Vor einigen Wochen haben wir in unserem “Hauswald” die ersten Schneeglöckchen entdeckt, welche noch ganz schüchtern aus dem Boden schauten: Zeit ihnen mal einen Besuch abzustatten, dachte ich mir. So kam es, dass wir anstelle eine kleine Abendrunde zu drehen, uns mit leichtem Fotogepäck zu den Schneeglöckchen aufmachten.

Die ersten Schneeglöckchen

Schnell hat Christine einzeln stehende Pflanzen entdeckt und ihre Kamera gezückt. Ich ging noch ein kleines Stück weiter und entdeckte eine kleine andere Gruppe. Die Sonne ging schon langsam unter und tauchte alles in ein warmes, orangenes Licht. Von weiter weg hörte ich bereits das leise Klacken von Christines Verschluss und war mir sicher, dass die Bedingungen super sind. So holte ich auch meine Kamera (übrigens ausgestattet mit neuem Altglas, welches ich unbedingt ausprobieren wollte) aus der Tasche und wollte mich hinknien… Ach da war doch was: Manche Bewegungen fallen mir nach der OP noch schwer, sodass ich meine Mühe hatte, mich vor das Motiv zu knien. Irgendwann hatte ich es dann doch geschafft, richtete die Kamera auf das Motiv und schaute etwas ernüchtert auf das Display. Irgendwas passte noch nicht, das Bild wirkte so unaufgeräumt, leblos und eher wie eine normale Abbildung, anstelle einer kreativen Interpretation. Also einmal anders positionieren, die Kamerahöhe verändern und siehe da: ein goldener Schein im Bild! So hatte ich es mir erhofft. Nun musste ich nur noch richtig fokussieren, was sich doch als ziemlich anstrengend erwies, da ich mich nicht so frei bewegen kann und doch sehr nach vorn gebeugt dort kniete. Das Ergebnis war letzten Endes sogar das Bild, was mir hinterher am besten gefallen hat:

Der kreative Fluss

Mit der tiefer wandernden Sonne sind wir dann noch etwas weiter gezogen und haben uns weitere Pflanzen gesucht. Christine legte sich dann auf den Waldboden und versank regelrecht in einem kreativen Fluss beim Fotografieren und hat diverse Dinge probiert (vielleicht gibt es dazu ja mal eine Bildentstehung?), während ich vor allem mit mir und auch etwas mit dem Objektiv kämpfte. “Das sieht ja geil aus” hörte ich dabei einige Male neben dem Verschlussklacken. Ein paar Blicke auf Ihr Display haben mich daran erinnert, wie zwei Fotografen am selben Spot völlig unterschiedliche Bildergebnisse erzielen können.

Ich war währenddessen von meinen Werken nicht so überzeugt, konnte aber auch nicht so fotografieren, wie ich wollte. Es war ziemlich anstrengend für mich, dazu ein neues Objektiv, woran man sich erst einmal gewöhnen muss – keine idealen Voraussetzungen für Kreativität. Nicht falsch verstehen: ich hatte Spaß an dem Abend und habe mich vor allem an dem Naturerlebnis erfreut. Und noch viel mehr, dass Christine so viele Ideen umsetzen konnte und im Fluss war. So ist es halt manchmal, Kreativität geht nicht auf Knopfdruck. Doch nun genug Text, hier ein paar Bilder!

Wie seht Ihr das?

Kennt Ihr so etwas auch, dass man nicht so recht in “Gang” kommen will? Die Kreativität sich versteckt? Wie geht Ihr damit um? Oder auch gern anders herum: versinkt ihr auch völlig im kreativen Fluss und vergesst alles um euch herum? Widmet Ihr euch nur dem Foto und der Natur? Schreibt es gern in die Kommentare!

Euer Daniel

1 Comment
  • Petra Haidn
    Posted at 16:51h, 12 März Antworten

    Danke für diesen neuen lesenswerten Blog Eintrag. Erst mal gute Besserung Daniel.
    Es ist immer wieder faszinierend, wie 2 Fotografen an der gleichen Location unterschiedliche Ergebnisse rausbringen.

    Jaja die Motivation und wieder in den Fluss kommen…. Nach einiger Pause (aus den unterschiedlichsten Gründen) dauert es immer eine Zeit bis man in den Fluss kommt und sich die Kreativität einstellt.
    Inzwischen habe ich das Gefühl, je langweiliger die Location – desto kreativer wird man.
    Freue mich schon auf eure nächsten Artikel.
    Liebe Grüße, Petra

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