Orchideen!

Orchideen!

Nachdem die ganzen Frühblüher verschwunden sind, die Natur stetig grüner wird, die Temperaturen stetig steigen, die Felder blühen, beginnt auch die Zeit der Orchideen. Manche Arten kann man schon recht früh entdecken, andere kommen hingegen erst im frühen Sommer zum Vorschein. Einfach immer wieder eine Augenweide und auch ein tolles Fotomotiv mit vielen kreativen Möglichkeiten!

Orchideen

Orchideen habe ich erst ziemlich spät für mich entdeckt, da sie in meiner alten Heimat (Ruhrgebiet) aufgrund der Bodenbeschaffenheit nicht vorkommen. Sie benötigen Kalkmagerrasen und eine gute Pflege der Wiese. Erst in Richtung Eifel werden die Vorkommen reicher, was jedoch eine ziemliche Fahrerei mit sich bringt. Durch meinen Umzug ins Münsterland habe ich nun nicht nur Leberblümchen um die Ecke, sondern auch Orchideen!

Letztes Wochenende war Christine auf einer Weiterbildung, sodass ich seit langem mal wieder alleine unterwegs war. Ich habe mir als kleines Projekt vorgenommen die Orchideen hier zu fotografieren – Am Ende war ich sogar 3x dort.

Dieses Jahr ist hier ein gutes Orchideen Jahr, da es im Frühjahr recht viel geregnet hat und nun die Temperaturen passen. Letztes Jahr standen an selber Stelle noch deutlich weniger Orchideen (und andere Pflanzen). Viel war auch schon schnell vertrocknet. Anders dieses Jahr: Die Wiese um das Knabenkraut herum war schon recht hoch, was das fotografieren und freistellen doch deutlich schwieriger gestaltet hat, als ich angenommen habe. Manche Exemplare sind sogar über einen halben Meter hoch!

Die Herausforderung

Ich war insgesamt 3x dort – zweimal Abends und einmal Morgens. An den beiden Abenden war es ziemlich windig / böig, sodass ich vorher überlegt hatte, ob es überhaupt klappen kann. Ich entschied mich dafür es trotzdem zu versuchen und hatte Glück: An der Stelle war kaum Wind. Ich bin mir gar nicht sicher, ob dieser einfach am späteren Abend nachgelassen hat, oder es an der Lage lag.

Die eigentliche Herausforderung bestand allerdings darin in der schieren Menge passende Pflanzen in schöner Umgebung zum wechselnden Abendlicht zu finden und diese entsprechend in Szene zu setzen. Dies wurde teilweise durch die hohe Wiese recht schwierig, oder aber auch durch Bäume im Hintergrund.

Ich war ohne Stativ und mit nur 2 Objektiven unterwegs (Flexibilität und Gewicht), sodass ich mich schnell anders positionieren konnte. Mit einem Stativ wäre dies nicht so einfach möglich gewesen. Ich hatte 2x das RF 135mm f/1.8 und das EF 300mm f/2.8 und einmal das 135er und das RF 100-500 dabei.

Schnell waren gute Bildkompositionen gefunden, jedoch spielte das Licht nicht immer mit. Daher entschied ich mich, auch Morgens dorthin zu fahren, da das Licht dann von der anderen Seite kommt. Dieser Plan zahlte sich aus, denn einige schön stehende Pflanzen sahen am Morgen richtig toll aus und hatten einen klasse Hintergrund. Abends hingegen sah dies absolut nicht aus. Ebenfalls wollte ich das ein oder andere Bild noch einmal in ähnlichem Licht mit einem anderen Objektiv machen, also fuhr ich auch ein zweites Mal abends hin.

Flow

Mir kamen beim Fotografieren immer neue Ideen und Kompositionen in den Sinn. Einiges davon konnte ich umsetzen, manches war eher utopisch. Ich habe mich im Grunde vom Licht und der Natur inspirieren lassen und wurde belohnt. Jedes Mal waren die Bedingungen etwas anders, sodass ich immer “andere” Bilder machen konnte. Mit meiner „ohne Stativ und mit wenig Objektiven dabei Strategie” konnte ich mich gut entfalten. Es hat richtig Spaß gemacht und ich hoffe, dass Euch die Bilder gefallen.

Was ich allerdings gemerkt habe: Ohne Christine werden meine Bilder tendenziell eher „klassischer“, sie hat oft einige verrückte Ideen für ein Motiv, die mir erst einmal so nicht einfallen. Ich habe jedoch „nebenher“ noch einige ICMs von Waldszenen gemacht, die mir sehr gut gefallen. 

Und Ihr so?

Wie sieht es bei Euch aus? Wart ihr auch schon Orchideen fotografieren? Findet ihr sie auch so spannend, wie wir? Erzählt doch gerne mal davon in den Kommentaren. Wir freuen uns!

Euer Daniel

4 Kommentare
  • Petra
    Posted at 12:31h, 27 Mai Antworten

    hallo Daniel, die Geschichte ist wieder wunderbar geschrieben.
    Ohne Stativ ists wirklich leichter und man ist flexibler.
    Ich bin demnächst mit der Kamera bei Knabenkraut, Waldvögelein, Ragwurz und Frauenschuh. unterwegs, da diese glücklicherweise in der Umgebung wachsen.
    Freue mich schon auf eure nächstes Artikel. lg aus dem Süden, Petra

    • Daniel Böttcher
      Posted at 14:15h, 02 Juni Antworten

      Hallo Petra,
      vielen Dank, das freut mich 🙂
      Ich erwische mich immer mehr, wie ich vieles einfach ohne Stativ mache. Ist aber auch etwas der Technik geschuldet, die Bildstabis sind mittlerweile echt richtig gut und man ist dadurch viel “freier”.

  • Susanne Steinhoff
    Posted at 12:25h, 12 Juni Antworten

    Wieder wunderschöne Bilder, Daniel! Ich habe in meiner Umgebung noch nicht nach Orchideen gesucht, das müsste ich wirklich mal versuchen. Ich bin übrigens immer ohne Stativ unterwegs, da mich dieses eher behindert als mir beim Fotografieren hilft, so kann ich viel schneller auf die Umstände reagieren (sich bewegende Tiere, wanderndes Sonnenlicht usw.)

    • Daniel Böttcher
      Posted at 10:40h, 06 August Antworten

      Hallo Susanne,

      vielen Dank! Orchideen wachsen nicht überall, schau’ doch mal nach Margerrasen bei dir in der Nähe. Ggf. wachsen dort ja welche.
      Immer ohne Stativ bin ich nicht unterwegs, allerdings erwische ich mich dabei, dass ich ohne fotografiere. Man ist einfach viel flexibler so!

      Viele Grüße,
      Daniel

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